specht der woche
: Den Schaustellern fehlen Plätze

Zeichnung: Christian Specht

Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den Medien ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträchtigung im Vorstand der Lebenshilfe Berlin. Wenn er möchte, zeichnet er uns den „Specht der Woche“

Dieses Mal habe ich ein Riesenrad auf einer Kirmes gemalt. Bis letztes Jahr gab es in der Hasenheide immer eine Kirmes mit Fahrgeschäften und Bratwurst und Schießbuden. Aber damit ist jetzt Schluss. Der grüne Stadtrat hat die Kirmes abgeschafft, angeblich weil der Rasen kaputtgeht. Das ist blöd für die Schausteller.

Denn die haben kaum mehr Plätze in Berlin. Früher, als ich noch ein Kind war, gab es gefühlt viel mehr Orte, an denen eine Kirmes stattgefunden hat. Doch was sollen die ganzen Schausteller denn jetzt machen, wenn sie keine Orte mehr haben?

In Berlin ist alles zugebaut mit Häusern und so. In den 80er Jahren haben sie am Lützowplatz einen Platz gehabt. Da am Ufer hat einmal pro Jahr ein Frühlingsfest stattgefunden. Dort gab es auch ein Riesenrad und eine Kasse, in der ein Mensch mit Mikro drinsaß. Dann fehlten nur noch die Fahrgäste. Wäre schön, wenn es da wieder mehr gäbe. Protokoll: Joscha Frahm