Generalstreik lähmt Nigeria

Gewerkschaften für Mindestlohn, von dem man leben kann

Nigerias Gewerkschaften haben am Montag einen unbefristeten Generalstreik gestartet, um einen höheren Mindestlohn zu erzwingen. Öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäuser und Verwaltungsgebäude waren geschlossen, ebenso die nationalen und internationalen Flughäfen des bevölkerungsreichsten Landes in Afrika. Es kam auch zu landesweiten Stromausfällen, nachdem eine Elektrizitätsarbeitergewerkschaft am Sonntagabend das Stromnetz landesweit abschaltete.

Die größten Gewerkschaftsverbände NLC und TUC hatten zur allgemeinen Arbeitsniederlegung aufgerufen, nachdem Verhandlungen mit der Regierung über die Erhöhung des gesetzlichen monatlichen Mindestlohns von derzeit 60.000 Naira (rund 41 Euro) gescheitert waren. Unterstützt wird der Streik von der oppositionellen Labour Party (LP), die sich bei Nigerias Wahlen 2023 als dritte politische Kraft des Landes etabliert hatte.

Der Generalstreik erfolgt gut ein Jahr nach dem Amtsantritt des 2023 gewählten neuen Präsidenten Bola Ahmed Tinubu. Dieser hatte als eine seiner ersten Amtshandlungen die staatlichen Benzinpreissubventionen abgeschafft, was zusammen mit einem Verfall der Landeswährung eine Verdreifachung der Treibstoffpreise und weitere massive Preissprünge herbeigeführt hatte. (afp, taz)