leserInnenbriefe
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Hafencity braucht Beirat

„Wohnen, wo die Schlächter losfuhren“,

taz nord vom 31. 5 24

Eine Gedenkstätte in Form eines würdigen Erinnerungsortes für die Opfer der Kolonialzeit würde auch dahingehend einen Sinn ergeben, dass das gesamte Elbbrückenquartier bislang, entgegen dem Klimaschutzgedanken, extrem versiegelt worden ist und es hier so gut wie keinerlei grüne Freiflächen gibt. Zudem hat sich die große Geschichtsvergessenheit der Stadt­pla­ne­r:in­nen gerade in und um Hamburgs jüngstem Stadtteil herum schon an anderen Orten gezeigt, wie etwa beim Lagerhaus G, wo immer noch im Raum steht, zwecks Anhebung des Grasbrooks auch die noch original erhaltenen Schienen vor dem Gebäude entfernen zu lassen, wo immerhin Zwangsarbeiterinnen angekommen sind. Deshalb sollten sowohl die Hafencity GmbH als auch die Stadtentwicklungsbehörde dringend über die Einrichtung eines Beirats von His­to­ri­ke­r:in­nen nachdenken, der sie in wissenschaftlichen Fragen berät!

Rasmus Ph. Helt, Hamburg

Flüsse statt Modeschöpfer

„Lagerfeld bekommt eine Straße, obwohl er gegen runde Frauen hetzte“,

taz nord vom 7. 6. 24

Nicht nur über seiner Meinung nach dicke Menschen rümpfte Lagerfeld die Nase, sondern über Vieles erhob er sich, weil es ihm nicht ästhetisch oder intelligent genug erschien. Hamburgs Vorstoß, eine Straße nach Karl Lagerfeld zu benennen, sollte in Gemeinden und Städten Anlass sein, genau hinzuschauen, wenn klingende Namen zur Aufpolierung des Selbstwertgefühls verlocken. Falls noch nicht die Namen aller Vögel- und Baumarten, Flüsse und Meere, Wipfel und Berge vergeben sind, dann sind wir Bür­ge­r*in­nen mit ihnen meistens besser bedient.

Roswitha Halverscheid, St. Léger sur Vouzance

Platte Polizeikritik

„Vorsichtshalber lieber schießen“,

taz nord vom 18. 6. 24

Natürlich sollte auch dieser Einsatz im Nachhinein analysiert werden und alle Beteiligten etwas daraus lernen, wie man es besser machen könnte. Platte Polizeikritik ist aber in diesem Moment erst mal die falsche Reaktion.

taz nord Stresemannstraße 23 22769 Hamburg briefe@taz-nord.de www.taz.de

Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leser:innenbriefen vor.

Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

VivaHamburgo, taz.de

Nötige Polizei-Analyse

„Vorsichtshalber lieber schießen“,

taz nord vom 18. 6. 24

@VivaHamburgo: Ich kann keine platte Polizeikritik erkennen. Der Artikel leistet gute Ansätze zur nötigen Analyse. Gerade wenn die Öffentlichkeit nicht darauf schaut, haben sich unsere Ordnungshüter in der Vergangenheit die Analyse gespart und lieber mehr Aktivität aufs Vertuschen gelegt. Gerade in diesen volatilen Zeiten, in denen Politiker gern mal nach mehr Polizei und härterem Vorgehen der Polizei rufen, haben wir schnell Zustände wie in Amerika, wo die Polizei zuerst schießt und dann fragt. Ingrid Werner, taz.de