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Martha Marcy May USA 2011, R: Sean Durkin, D: Elizabeth Olsen, Christopher Abbott

„Der Kontrast zwischen der bürgerlichen, erfolgsorientierten Welt und der alternativen Aussteigerwelt zeigt sich in Sean Durkins Regiedebüt sehr deutlich. Dass die „Familie“, unter deren Fittiche die Protagonistin geraten ist, nicht einfach eine fröhliche Hippiekommune ist, ist dem Zuschauer von Anfang an klar, denn der Film beginnt gleich mit Marthas Flucht. Dennoch entblättert sich der wahre psychische Schrecken erst im Laufe des Films. Dies nicht auf plakative Art, sondern subtil - die eigentliche Gewalt spielt sich dabei in den Köpfen der Zuschauer ab. „Martha Marcy May Marlene“ zeigt den trügerischen Reiz solcher Psychosekten aus der Perspektive einer Direktbetroffenen. Hauptdarstellerin Elizabeth Olsen, die ihre Hauptrolle engagiert als Mischung zwischen verwirrtem Huscheli und selbstbewusster junger Frau spielt, tritt damit aus dem Schatten ihrer älteren Geschwister Mary-Kate und Ashley, besser bekannt als Olsen-Twins. Gerne sieht man mehr von ihr. Gleiches lässt sich für Regisseur Sean Durkin sagen, dem es mit seiner behutsamen Inszenierung gelungen ist, einen feinen kleinen Indie-Streifen zu drehen.“ steht in OutNow.

Monsieur Lazhar Kanada 2011, R: Philippe Falardeau, D: Fellag, Sophie Nélisse

„Diesen Anblick wird der kleine Simon nie vergessen: Seine Lehrerin hat sich während der Pause mit einem Schal im Klassenzimmer erhängt. Die Direktorin reagiert hilflos, sie lässt den Raum neu streichen, engagiert eine Psychologin - und einen neuen Lehrer. Monsieur Lazhar kommt aus Algerien, die Kinder finden ihn zunächst merkwürdig. Doch allmählich wird der sanftmütige Pädagoge, der ebenfalls einen schweren Schicksalsschlag erlitten hat, zu einer echten Vertrauensperson für die traumatisierten Schüler. Auch weil er sich traut, mit ihnen über den Tod zu sprechen. Regisseur Philippe Falardeau nähert sich seinen Figuren mit Behutsamkeit und Respekt. Die Intensität und Ernsthaftigkeit, mit der die Kinder ihre Rollen verkörpern, ist verblüffend und bewegend zugleich.“ so das Cinema über den francokanadischen Film, der für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert war.

Nathalie küsst Frankreich 2011, R: David Foenkinos , Stéphane Foenkinos, D: Audrey Tautou, François Damiens

„Seitdem Nathalie ihren Mann bei einem Unfall verloren hat, lebt sie zurückgezogen in einer Art Kokon der Trauer. Doch eines Tages betritt der schüchterne und unscheinbare neue Kollege Markus ihr Büro. Und auf einmal beginnt Nathalie ganz langsam, sich dem Leben neu zu öffnen. Aus der Feder von David Foenkinos stammt die Romanvorlage zu diesem charmanten Film, den der Autor zusammen mit seinem Bruder Stéphane inszeniert hat. Entstanden ist eine herrlich leichtfüßige Liebeskomödie mit einer zauberhaften Audrey Tautou in der Hauptrolle. Ganz sensibel wird die Romanze zwischen Nathalie und Markus erzählt, der sich selbst mit Ironie betrachtet und durch seine bescheidene und humorvolle Art nach und nach das Herz Nathalies für sich gewinnt.“ so die Begründung der fbw für ihr Prädikat “besonders wertvoll“.