Zur Person
: Das letzte Sekt-Opfer

„Es war in alten Zeiten ein viel geübter Brauch“, spottet Wolf Biermann in seiner Ballade „zur Beachtung der Begleitumstände beim Tode von Despoten“, dass man „den hohen Herren - ins Reich verzierte Grab – auch Diener Frauen und Hunde – lebendig mit rein gab“.

Am heutigen Dienstag ist der letzte Tag der 6-monatigen Probezeit des Wirtschaftspressesprechers Klaus-Hubert Fugger. Fugger war auch stellvertretender Senatssprecher. Der neue Wirtschaftssenator Jörg Kastendiek hat ihm die Kündigung zu diesem Termin ausgesprochen – einer Begründung bedarf es da nicht.

Fugger hat seine Aufgabe gut erfüllt, die Sekt-Attacken und Paddeligkeiten seines Senators Peter Gloystein waren dessen spontane Initiative, das kann der beste Sprecher nicht verhindern. Fugger wurde aus Berlin geholt, weil er ein Profi ist in seinem Job. Warum muss Fugger gehen? Eine offizielle Begründung ist nicht zu erfahren.

Kastendiek will heute Michael Ihly, den Parteisprecher der Bremer CDU und seinen Fraktionssprecher als neuen Pressemann vorführen. Fugger hat im Vertrauen auf seine Qualifikation für den Job seine dreiköpfige Familie nach Bremen umziehen lassen, das war vielleicht ein wenig voreilig.

Immerhin brachte es dem Land Bremen mehr Einnahmen aus dem Länderfinanzausgleich ein als die Kosten seiner B3-Stelle als Senatssprecher ausmachten. Auch unter Aspekten der Bremer Investitionspolitik war Fugger also durchaus für Bremen ein Gewinn gewesen. Die lukrative Stelle als Stellvertreter von Ihly soll nun Günther Beyer bekommen, der Sprecher des Innensenators Thomas Röwekamp. kawe