Scheidungslos am Rhein

Erschreckende Zahlen aus Nordrhein-Westfalen

Ein Trend setzt sich fort, meldet freudestrahlend die Hochzeitsagentur dpa: Die Zahl der Scheidungen in Nordrhein-Westfalen sinkt und sinkt. 43 Prozent in 20 Jahren! Nur noch 29.000 Scheidungen im Jahr! Wir alten Scheidungskinder der Wahrheit fragen uns: Wie kommt’s? Zählen unsere Eltern nicht mehr zur Statistik? Wandern zerstrittene Ehepaare in andere Bundesländer aus, die eine Hälfte dahin, die andere dorthin? Gibt es im Rheinland bessere Paartherapien als in Berlin? Oder liegt es daran, dass sowieso niemand mehr heiratet? Wozu auch? Zieht man Steuer, Altersvorsorge, verwaltungsbürokratische Vorteile, die lieben Kleinen, die Nachbarn, der Ruf im Dorf, der allgemeine Backlash ins Bürgerlich-Spießige als offensichtliche Gründe mal ab? Es könnte ein Rätsel sein. Doch wer genauer hinguckt, kann die Zeichen sehen. Zum Beispiel die auf der Kölner Hohenzollernbrücke, deren Einsturz zum Valentinstag 2025 erwartet wird: Sie hängt mit Spindschlössern voll, den sogenannten Liebesschlössern, während der Eisen- und Zinkgehalt des darunter fließenden Rheins, an dem es ja so schön ist, wegen der weggeworfenen Schlüssel in bedrohliche Höhen steigt! Ja, sie glotzen alle so hochromantisch an Rhein und Ruhr. Zeit, einen Magneten auf den Grund zu lassen!