Ankauf genehmigt

Das Kartellamt gibt grünes Licht für Senats-Deal: Landeseigene Gesellschaften dürfen 4.500 Wohnungen und ein Baugrundstück von Vonovia übernehmen

Die landeseigenen Unternehmen Howoge und Berlinovo dürfen vom Immobilienkonzern Vonovia große Wohnungs- und Grundstücksbestände kaufen. Das Bundeskartellamt hat den geplanten Erwerb, der Ende April vom Senat verkündet worden war, freigegeben. Das teilte das Kartellamt am Montag mit. Etwa 2.500 der Wohnungen befinden sich in Friedrichsfelde, mehr als 1.000 in Plänterwald sowie 600 im Ortsteil Lichtenberg.

„In Berlin sind inzwischen rund 22 Prozent der rund 1,7 Millionen Mietwohnungen in der Hand des Landes“, argumentierte Bundeskartellamt-Präsident Andreas Mundt. „Das Vorhaben des Landes Berlin, rund 4.500 Wohnungen vor allem im Bezirk Lichtenberg von der Vonovia zu erwerben, ist aber wettbewerblich unbedenklich.“

Die Wohnungsbaugesellschaft Howoge will nun sämtliche Geschäftsanteile an der Vonovia-Tochter Prima Wohnbauten Privatisierungs-Management GmbH übernehmen. Mit ihren aktuell etwa 75.000 Wohnungen in Berlin baue die Wohnungsbaugesellschaft ihren Einfluss auf den Wohnungsmarkt nur geringfügig aus. Insgesamt seien über die sieben landeseigenen Immobilienunternehmen Ende 2022 rund 375.000 Mietwohnungen im Eigentum des Landes gewesen.

Außerdem hat das Kartellamt den Erwerb sämtlicher Geschäftsanteile an der Stadtentwicklungsgesellschaft Buch durch die Howoge und die ebenfalls landeseigene Berlinovo Immobilien Gesellschaft freigegeben. Der Stadtentwicklungsgesellschaft gehört ein 40 Hektar großes unbebautes Grundstück im Neubaugebiet „Am Sandhaus“ in Buch, auf dem bis zu 1.200 Wohnungen gebaut werden können.

Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hatte den Ankauf als „gute Nachricht für den Wohnungsmarkt“ bezeichnet, die dazu beitrage, „die Mieten bezahlbar zu halten“. Für beide Projekte ergibt sich nach Angaben der Senatsverwaltung ein Kaufpreis von insgesamt rund 700 Millionen Euro. (dpa)