sieben sachen
:

Fußball ist eine dynamische Kunstform Foto: Random Institute / Unsplash

Im Zentrum des Spielfelds

Der Sport spiegelt gesellschaftliche Themen wie Migration, Gender und Rassismus wider und zeigt damit sowohl sein Solidaritätspotenzial als auch seine Anfälligkeit für die Zementierung gesellschaftlicher Missstände. Während der Uefa Europameisterschaft 2024 widmet sich das Haus der Kulturen der Welt deshalb mit einem Festival im gesamten Gebäude in Diskurs, Musik, Film und Literatur Überlegungen zum Thema Fußball.

Ballett der Massen – Über Fußball und Katharsis: HKW, Festivaleröffnung: 7. 6., 18 Uhr, bis 11. 7.

Feiert am Samstag Premiere: die Inszenierung „House“ von Amos Gitai Foto: Simon Gosselin

Raum für Verständigung

Nach dem Angriff der Hamas auf Israel und dem folgenden Gazakrieg haben die Berliner Festspiele ein interdisziplinäres Programm zusammengestellt. Kuratiert von der Politologin Saba-Nur Cheema und dem Historiker und Autor Meron Mendel und vielen internationalen Gästen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Kunst.

Thementage „Reflexe & Reflexionen“: Haus der Berliner Festspiele, Schaperstr. 24, 13.–16. 6.

Pianistin und Veranstalterin Elena Bashkirova Foto: Monika Rittershaus

Heimat in der Fremde

Auf dem Programm des Kammermusikfestivals „Intonations“ steht in diesem Jahr Musik von Komponist:innen, die ihre Heimat verlassen mussten – darunter Gustav Mahler, Igor Strawinsky, Arnold Schönberg, Hanns Eisler und Erich Wolfgang Korngold. Vorgetragen von u. a. Igor Levit, Emmanuel Pahud, Pablo Barragán, Michael Barenboim und der Festivalgründerin Elena Bashkirova.

Kühlhaus Berlin, Luckenwalder Str. 3, 7.–9. 6.

Common Tongue als Weltsprache Foto: Damian James Le Bas

Die Zukunft in einer Sprache

Was verbindet Roma* mit­einander, außer dem Hass gegen sie? Wie ist Kommunikation mit dem Rest der ­Gesellschaft nach Jahr­hunderten der Unterdrückung möglich? Das Internationale Roma-Theaterfestival sucht in acht Performances aus Deutschland, Italien, ­Rumänien, Ungarn und Tschechien nach einer ­gemeinsamen Sprache. Es sind Geschichten von ­Zwangssterilisierung und sexualisierter Gewalt, von Menschen, die Staaten mit aufgebaut haben, in denen sie verfolgt wurden – und dem Traum von einer Gesellschaft, in der Gettoisierung ein für allemal Geschichte wird.

Theaterfestival „Common Tongue“: Grüner Salon / Ballhaus Ost, 12.–15. 6.

Multimediakünstler Adi Gelbart mit einem Blechtrottel und dem Ensemble KNM Foto: Yoel Culiner

Ein Dichter namens Alpha

Zusammen mit dem Ensemble KNM Berlin lässt Adi Gelbart zeitgenössische Musik und Postpunk aufeinandertreffen. Unter Verwendung von Elementen aus Jazz, Library Music, Musique Concrète, Rock und Synthesizer geht er auch der Frage nach: Was bedeutet Kreativität, wenn Computer übernehmen?

Poems by Alpha – Adi Gelbart: Berghain Kantine, 12. 6., 21 Uhr, 15 – 20 Euro

„Wszystkie nasze strachy – Alle unsere Ängste“, Regie: Łukasz Ronduda & Łukasz Gutt Foto: FP

Zwischen den Welten

Daniel bewegt sich zwischen zwei Welten. Sein Bekenntnis zur Homosexualität ist Bestandteil seiner Installationen in einer urbanen Kunstszene. Andererseits ist er in seiner Heimat in der erzkonservativen Provinz Teil einer Dorfgemeinschaft und engagiertes Mitglied der Kirche. Die Reihe „Film Polska“ zeigt mit „Alle unsere Ängste“ (OmdU, PL 2021) ein berührend inszeniertes queeres Filmdrama (mit Einführung).

Film Polska: Filmmuseum Potsdam, 13. 6., 19 Uhr

Performer für den Frieden in der Welt: Abeneko & The Positive Mind   Foto: Victor Tingaz

Afro-Funk for Peace

Der Musiker und Choreo­graf Isack Abeneko aus Tansania begeisterte bereits im vergangenen Jahr das Berliner Publikum. Nun startet er mit seiner Band The Positive Mind seine Europa-Tournee mit einem Konzert auf der Freiluftbühne der ufaFabrik. Bekannt für ihre ener­giegeladene Liveperformances, die starke Botschaften vermitteln, verschmelzen sie dort die eher selten gehörte Singeli-Musik mit zeit­genössischen ostafrikanischen Beats, Afro-Fusion, Funk und traditionellen Swahili-Sounds. Und sie wollen damit vor allem eins: für den Frieden werben.

Abeneko & The Positive Mind: ufaFabrik, Viktoriastr. 10–18, 7. 6., 20 Uhr, 17–21 Euro