brief des tages
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Europawahl

„Natur auf der Todesliste“, taz vom 31. 5. 24

Europa wird wählen. Die vielen Umbrüche werden als bedrohlich wahrgenommen, sind es. Zum üblichen Gang der Geschichte, den nationalstaatlichen Querelen, kommen die vielen ökologischen Grenzüberschreitungen der letzten 20 Jahre hinzu. Diese haben Wachstum und Wohlstand gebracht. Die konservativen Geister versprechen das weiterhin. Denn sie haben ihre Einsichten von Rio 1992 verdrängt. Damals unterzeichneten sie die Verpflichtung, den CO2-Pegel in der Atmosphäre bis 2050 zu halbieren. Tatsächlich ist seit 1992 mehr CO2 emittiert worden als in der industriellen Entwicklung zuvor. Das hat Folgen. Dem weiter ungeachtet wird das Wunschkonzert Wahlen vorhersagegemäß zu einem Rechtsruck mit extremen Ausschlägen à la Faschismus führen.

Die stärkste Gruppierung im EU-Parlament, die konservative EVP, hat ökologische Vereinbarungen (Bodennutzung, Glyphosat, Verbrennungsmotoren) bereits zurückgenommen und sucht Mehrheiten mit der extremen Rechten. Deutschland will bis 2045 klimaneutral werden. Geht das bei dann bei über 2 Grad Erderwärmung, die sich nicht zurückschrauben läßt?

Klaus Warzecha, Wiesbaden