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Alexander Zverev Foto: dpa/molter

Häusliche Gewalt? Prozess gegen Zverev hat begonnen

Vergangene Woche hat Alexander Zverev noch gejubelt. Der Tennisprofi aus Hamburg schlug bei den French Open die Legende Rafael Nadal. In Paris hält sich Zverev immer noch auf, auch wenn in Berlin ein Termin auf ihn wartet, den viele als wichtiger ansehen: Gegen den 27-Jährigen wird seit Freitag vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten wegen des Vorwurfs der Körperverletzung verhandelt.

Konkret geht es darum, ob Zverev seine damalige Freundin Brenda Patea im Mai 2020 bei einem Streit gegen eine Wand gedrückt und mit beiden Händen gewürgt hat. In der Anklage heißt es, Patea sei danach aus ihrer Wohnung geflohen, habe Schmerzen und Schluckbeschwerden gehabt. Im Oktober 2023 erließ das Berliner Amtsgericht einen Strafbefehl gegen Zverev und verhängte eine Strafe von 450.000 Euro, wogegen er Einspruch einlegte. Daher nun der Prozess. Zverev war am ersten Prozesstag nicht anwesend, was juristisch auch nicht erforderlich ist. Seine Verteidiger argumentieren, die angebliche Tat sei erst anderthalb Jahre danach angezeigt worden. Die Anzeige stehe in Verbindung mit einem Sorgerechtsstreit um eine Tochter.

Im Welttennis herrscht Zurückhaltung zu den Vorwürfen gegen die Nummer Vier der Weltrangliste. Klare Verurteilungen findet man genausowenig wie Solidaritätsbekundungen. Als Zverev bei den Australian Open im Januar danach gefragt wurde, wich er aus: „Das ist, um ehrlich zu sein, nicht die erste Frage, die ich hören wollte.“ (mak)