Disziplinarverfahren gegen acht Polizisten

FALL LENA In Hannover streiten Politiker über die Ermittlungspannen bei der Suche nach dem Täter

Mit einer Trauerfeier haben Schüler und Lehrer in Emden am ersten Schultag nach den Osterferien der ermordeten Lena gedacht. Die Elfjährige war am ersten Ferientag missbraucht und getötet worden.

Nach den Ermittlungspannen bei der Suche nach dem Täter leitete die Polizeidirektion Osnabrück vier weitere Disziplinarverfahren gegen Beamte ein. Untersucht werden sollen die Vorgänge aus dem vergangenen Jahr, nachdem der tatverdächtige 18-Jährige sich selbst bei der Polizei als Pädophiler angezeigt hatte, danach aber nichts mehr passierte. Insgesamt laufen damit nun gegen acht Beamte Disziplinarverfahren.

Mit der Arbeit der Polizei im Fall Lena befasste sich am Donnerstag auch der Innenausschuss des niedersächsischen Landtags. Der innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Fritz Güntzler, sagte: „Es hat vor Ort schwere, individuelle Versäumnisse und Nachlässigkeiten gegeben, die nun restlos geklärt werden müssen.“

Der SPD-Abgeordnete Klaus-Peter Bachmann kritisierte hingegen, Innenminister Uwe Schünemann (CDU) sei Antworten schuldig geblieben. Völlig ungeklärt seien noch die Begleitumstände der Festnahme eines zunächst Tatverdächtigen, dessen Unschuld sich erst Tage später herausstellte. Schünemann habe auch keine Auskunft darüber geben können, ob angesichts der Lynch-Drohung gegen den jungen Mann die Personalien der Belagerer der Emder Polizeistation aufgenommen worden waren und ob die Beamten Verstärkung angefordert hätten. (dpa)