Düsseldorfer Kunst tropft

Die Landeshauptstadt steckt für die neue Quadriennale Millionen in die Klimaanlage des Museum Kunstpalast

Düsseldorf taz ■ Die Landeshauptstadt rüstet sich zur kulturellen Offensive gegen die RuhrTriennale. Die neue „Quadriennale“ soll bereits im nächsten Jahr mit Sonderausstellungen zu Zero, Caravaggio, Bacon und Muñoz, sowie einem Kunstakademie-Sommer mit mobilen Skulptur-Pavillons in der Altstadt für große Strahlkraft sorgen. Höhepunkt sei die konzeptionelle Ausstellung „Der menschliche Körper“. „Damit wird Düsseldorf zur Metropole des Kulturtourismus“, sagt Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU).

Doch das neue Kunstmarketing Düsseldorfs wird teuer. Fünf Millionen Euro stellt die Stadt für die „Quadriennale“ zur Verfügung. Mehr als sieben Millionen Euro will sie jetzt erst einmal in die Komplettsanierung der Klimaanlage des Düsseldorfer „museum kunst palast“ investieren. Das Museum ist eine Public-Private-Partnership zwischen der Landeshauptstadt Düsseldorf, E.ON AG, METRO Group und degussa AG. „Seit der Eröffnung des Neubaus von Star-Architekt Oswald Mathias Ungers im Jahr 2001 gibt es Probleme“, sagt der Düsseldorfer Kulturdezernent Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU). Seit 2003 laufe bereits ein Beweissicherungsverfahren wegen Planungs- und Ausführungsfehlern durch die beteiligten Fachplaner und Baufirmen.

Die Mängel der Klimaanlage seien nicht mehr zu „optimieren“ gewesen, sagt Museumssprecher Bert Kaufmann. Eine Komplettsanierung, für die das Museum seine Wechselausstellungsräume von Mitte November bis Ende Februar 2006 schließen muss, sei notwendig – auch für die Zeit nach der „Quadriennale“. Um Feuchtigkeitsschäden an den Werken zu vermeiden, musste bereits die Zahl der Besucher bei der gerade zu Ende gegangenen Art Brut-Ausstellung „Im Rausch der Kunst“ beschränkt werden.

Doch ein Schadensersatz-Prozess kann sich Jahre hinziehen. Um die hochkarätigen Ausstellungen der künftig alle vier Jahre organisierten „Quadriennale“ in 2006 nicht zu gefährden, will die Stadt die Mittel in Millionenhöhe zunächst vorschießen und hofft nun darauf, dass die Kosten für die neue Klimaanlage nach einer erfolgreichen Klage von den verantwortlichen Planern und ausführenden Unternehmen übernommen werden müssen. PEL