sieben sachen
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Ali Moini verschmilzt in seinem Solo „Man Anam“ mit einer Marionette   Foto: Alain Scherer

Brücke für die Tanzkunst

Pol heißt „Brücke“ auf Farsi. Das Festival tanzpol schafft eine Brücke für Choreografien aus Ländern, in denen der Tanz auf der Bühne nicht frei und selbstverständlich ist. Die beiden Ku­ra­to­r*in­nen Ashkan Afsharian und Johanna Kasperowitsch konzentrieren sich dafür auf die Arbeit von Tänzer- und Cho­reo­gra­f*in­nen aus dem Iran und der iranischen Diaspora. Präsentiert werden im Rahmen des Festivals acht Performances, drei Workshops sowie zwei Panel-Diskussionen.

Festival „tanzpol“: 24. 5., tanzpol-berlin.de

Mit diversen Aktionsformen den öffentlichen Raum erweitern: Feminist City Utopia  Foto: PMS

Eine gerechtere Stadt

Das Graffiti- und Urban-Art-Netzwerk United Feminist Power lädt zur partizipativen Ausstellung. In der Galerie neurotitan entsteht eine transformierbare Stadtlandschaft feministischer Utopien. Zum Programm gehören Diskussionen, Filme, Fassade Painting, Action Dinner und ein queeres Sommerfest.

Feminist City Utopia: neurotitan Rosenthaler Str. 39, bis 15. 6., Vernissage 25. 5., 18 Uhr

F.S. Blumm kommt nicht allein Foto: Daniel Holmstroem

Der Sound in der Stille

Das neue Album des Musikers, Produzenten und Autors F.S. Blumm „Torre“ ist von der italienischen Riviera inspiriert, wo die Aufnahmen 2022 unter anderem gemeinsam mit der Cellistin Anne Müller und dem Klarinettisten Michael Thieke entstanden. In die Stille zwischen den Klängen der Instrumente mischen sich die Glocken der Dorfkirche und Hundegebell. Nun feiert das F.S. Blumm Trio Release. Außerdem zu Gast: Marla Hansen, die mit dem Album „Salt“ zum Label Karaoke Kalk zurückkehrt.

Galiläa-Kirche, Rigaer Str. 9, 30. 5., 20 Uhr, Tickets 16 Euro

Mi Ho und Marcello S. Busato Foto: Blandine Casen

Die Perkussivität von Raum

Die Pianistin Mi Ho und Schlagzeuger Marcello S. Busato sind umtriebige Figuren der Berliner Improvisations- und Echtzeitmusikszene. Busato hat experimentelle Musik und Free Jazz bereits in allen Formen durchdekliniert. Mi Ho, ebenfalls Schlagzeugerin, erforscht das perkussive Potenzial des Klaviers. In ihrem Dialog lassen sie sich viel Raum für rhythmische Figuren. Bekannt für ihre ausdrucksstarken Performances lassen sie das Publikum in ein lebendiges Hörerlebnis eintauchen. Viele weitere Gäste aus der freien Musikszene der Stadt sind angekündigt. Soll wirklich toll werden!

Mi Ho & Marcello Busato: Ausland, Lychener Str. 60, 24. 5., 21 Uhr, 10 Euro

Szene aus Mariano Pensottis „La Obra/Das Stück“ Foto: Nurith Wagner-Strauss

Für die Freiheit der Kunst

Im Rahmen einer Reise durch acht deutsche Städte steht ein Festival im Hebbel-Theater in vielfältigen Zusammenkünften für Kunst, Freiheit und Demokratie ein. Neben Gesprächen und Vorträgen, wie etwa über die aktuelle Situation in Argentinien (Mercedes Méndez), gibt es Musik vom Tour-Truck, Getränke und ein Theaterprogramm.

Die Kunst, viele zu bleiben: 24. – 25. 5.

Gewinner diverser Wettbewerbe: Radu Ratoi aus der Republik Moldau Foto: Constantin Barcov

Accordions for Peace

Bereits zum zehnten Mal treffen sich in Berlin die Meis­te­r*in­nen des Akkordeonspiels. Unter der Leitung von Miran Vaupotić spielen So­lis­t*in­nen aus u. a. der Ukraine, Russland, Israel, Kroatien, Serbien, Bosnien und Herzegowina und Deutschland gemeinsam mit dem Pantonale Kammerorchester Kompositionen aus klassischer Moderne und Jazz. Und wollen damit auch für den Frieden werben.

Pantonale Festival: Kammermusiksaal Philharmonie, 24. 5., Einlass 17 Uhr, Beginn 20 Uhr, 24 – 54 Euro

Kreuzberger und taz-Autor: Martin Krauss Foto: Chris Hartung

Eine andere Sport-Geschichte

Wird von „Sport“ gesprochen, ist damit meist das gesellschaftliche Phänomen gemeint, das im 19. Jahrhundert vor allem in England entstanden ist. Dort gründete die Oberschicht Clubs, rief Meisterschaften und Ligen aus, Leistungen wurden exakt gemessen und global vergleichbar. Mit den Olympischen Spielen wurden die Disziplinen ab 1896 weltumfassend. Doch nur eine kleine Gruppe durfte teilnehmen – Frauen waren ohnehin ausgeschlossen. Ebenso Arbeiter, die aufgrund ihres täglichen Trainings durch Arbeit keine Amateure seien, Minderheiten wurden angefeindet. Der taz-Autor Martin Krauss erzählt in seinem Buch „Dabei sein wäre alles“ eine neue Geschichte des Sports. Im Kurt Mühlenhaupt Museum soll es dabei insbesondere um Berliner, vor allem Kreuzberger Geschichten gehen.

Fidicinstraße 40, 24. 5., 19 Uhr, Tickets 8 Euro