Ein guter Rat für Overath

Heute wird der 1. FC Köln den Vertrag mit der dubiosen Satena-Holding auflösen. Jetzt muss der Vereinspräsident auf Sponsorensuche. Die taz hilft: Mit diesen Partnern hält der FC locker die Klasse

KÖLN taz ■ Der Fußballbundesligist 1. FC Köln muss sich offenbar einen neuen Hauptsponsor suchen. Heute wird im Kölner Vereinshaus Geißbockheim der Wirtschaftsrat des Vereins zusammentreten, um über den Vertrag mit der Satena-Holding aus Zypern zu beraten. Recherchen des Westdeutschen Rundfunks (WDR) hatten in der vergangenen Woche Zweifel an dem Unternehmen Satena aufkommen lassen. Die WDR-Reporter hatten heraus gefunden, dass die Investorengruppe über keinen ordentlichen Firmensitz verfügt. Die Adresse auf der Visitenkarte eines Satena-Vertreters führte nur zu einem ahnungslosen Anwalt in Nikosia.

Für die Trikotwerbung beim rheinischen Fußballclub wollte der Investor 4,3 Millionen Euro zahlen. Zugleich soll Zyperns Fremdenverkehrsbehörde das Geschäft mit dem Kölner Fußballclub für mehr als sieben Millionen Euro von Satena angeboten worden sein. Die Kölner Spieler hätten dann auf dem Brustaufdruck Werbung für Satena und Zypern gemacht. Den Kontakt mit den Unternehmern auf der Mittelmeerinsel soll Dieter Bendig eingefädelt haben, ein ehemaliger Jaguar-Händler und langjähriger Vertrauter des FC-Präsidenten Wolfgang Overath.

Mittlerweile verneint Zyperns Tourismusminister die Existenz der Firma. Der Vize-Polizeichef der geteilten Insel will gegen Satena sogar Ermittlungen aufnehmen – was ohne Firmensitz zumindest schwierig wird. Zuletzt scheiterte ein von Köln angestrengter Versuch, die Fremdenverkehrsbehörde der Insel als Ersatzsponsor zu gewinnen. Dem Land Zypern sei es nicht gestattet, einen Vertrag mit einer privaten Organisation einzugehen, sagte 1. FC Köln-Geschäftsführer Claus Horstmann.

Horstmann blieb dennoch optimistisch, bis zum Bundesligastart am 7. August einen geeigneten Partner präsentieren zu können: „Bis zum Saisonbeginn werden wir einen Werbepartner und keine freie Trikot-Vorderseite besitzen.“ In den Fanforen des FC im Internet wird unterdessen gemutmaßt, dass dann „Kaufhof“ auf den Trikots stehen wird. Die REWE-Handelsgruppe soll bereits mit dem Domstadt-Club verhandelt haben. Seinerzeit habe sich der Kölner Fußballverein jedoch gegen den Handelsriesen und für die dubiose Holding auf Zypern entschieden. CHRISTOPH SCHURIAN