brief des tages:
Klimaschutzgesetz: gegen die Reform
„Klimaschutz ist für Wiederkäuer“, taz vom 26. 04. 24
Immer wieder ist der bissige Humor auf den Titelseiten der taz ein Genuss. Heute lautet die Titelseite „Klimaschutz ist für Wiederkäuer“. Als (ehemaliger) Milchviehhalter kann ich mich mit der Schlagzeile identifizieren. Doch dann werde ich unsicher, wie das gemeint ist. Keine Erklärung, dass nur Wiederkäuer zur Erhaltung und sinnvollen Nutzung des Grünland beitragen, dass weidegenutztes Grünland mehr CO2 speichern kann als Wald. Als Biobetrieb sind wir auf die Exkremente unserer Rinder angewiesen, um unsere Biogasanlage zu betreiben und unsere Felder zu düngen. Natürlich rülpsen auch unsere Kühe. In der Atmosphäre kann die Wissenschaft die Herkunft des Methans bestimmen. Der Anteil, der von Wiederkäuern stammt, ist so wie der Rinderbestand seit 100 Jahren etwa gleich geblieben. Rasant angestiegen ist der industrielle Anteil. Dieser stammt zu großen Teilen aus Leckagen bei der Förderung von Öl und Gas. Fracking ist besonders schlimm. Ich möchte ihre Titelzeile so verstehen: Klimaschutz braucht die Wiederkäuer.
Ernst Metzger-Petersen, Oster-Ohrstedt
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