Elektronischer Sport verschafft sich Forum

Düsseldorf ist Schauplatz des „eSport-Forums 2005“. Die Förderer des sportlichen Wettbewerbs in Computer- und Videogames wollen dabei nicht nur spielen. Auch Vorträge und Diskussionen stehen auf dem Programm

DÜSSELDORF taz ■ „Der eSport unterliegt in Deutschland seit einiger Zeit einem Wandel, der höhere Professionalität und Aufmerksamkeit verlangt“, heißt es auf der Website der Freunde des „internetbasierten Multiplayer-Gamings“. Alles verstanden? Der Begriff eSport (englisch kurz für electronic sport) bezeichnet das wettbewerbsmäßige Spielen von Computer- oder Videospielen im Mehrspielermodus. Die Aufmerksamkeit der, sagen wir es mal klassisch und nicht ganz korrekt, Computerspiele-Freaks richtet sich Morgen auf das eSport Forum 2005 im Congress Center Düsseldorf. Auf dem Programm stehen 20 minütige Kurzvorträge und Workshops. Das eigentliche Forum geht von 10:30 bis 18:00 Uhr, das anschließende „Get-together“ (macht wahrscheinlich mehr Spaß) dauert bis ein Uhr nachts.

Wie in klassischen Sportvereinen gibt es Funktionsträger, die den Spielbetrieb betreuen und die Organisation erledigen. Clans treten unter eigenem Namen im Mehrspielermodus der einzelnen PC- oder Videospiele in so genannten Clan Wars gegen andere Mannschaften an. Im Dezember vergangenen Jahres wurde in Köln der Deutsche eSport-Verband (esb) gegründet. Sitz der Organisation ist Berlin.

Die Mitgliederzahl nimmt seitdem stetig zu. Drei Wochen nach der Verbandsgründung waren mehr als 1.300 eSportler registriert. Trotz der permanent steigenden Gefolgschaft fühlt sich der Verband noch nicht wirklich wohl in seiner Haut: „Die eSport-Community verfügt über hohe Innovationskraft und soziales Engagement. Da dies der Öffentlichkeit in der Vergangenheit nur unzureichend kommuniziert wurde, findet der eSport in der Öffentlichkeit wenig Gehör. Das muss geändert werden!“, lautet die Forderung des Vorstandes. Morgen besteht die Möglichkeit dazu.

HOLGER PAULER

Infos: www.e-sb.de