„Die Stadt bewegen!“

Der Zyklus „TANZstadt: Bremen“ geht in die (vorerst?) letzte Runde. Mit immerhin 300 tanzenden BremerInnen

Bremen taz ■ „An uns kann man jetzt nicht mehr vorbeigehen!“ Helge Letonja, künstlerischer Leiter des neuen Projektes „Bremen tanzt“, begleitete das neue Selbstbewusstsein der bremischen Tanzszene mit einem Schmunzeln und läutete damit gleichzeitig die nächste Programmoffensive der Initiative „TANZstadt:Bremen“ ein: „Bremen tanzt“ soll Bremen (und erstmals auch Bremerhaven) am 11. und 12. Juni „in einen Ausnahmezustand“ versetzen.

Über 300 Akteure aus Tanzprojekten in der ganzen Stadt, Profis und Laien, betanzen Straßen und Plätze, Parkhausdecks, Aufzüge und Schaufenster und laden die Zuschauer zum Mitmachen ein. Mittendrin: das Maskottchen Iruko, das nach künstlerischer Bearbeitung unter anderem in der Werkstatt des Martinsclubs in zahlreichen Schaufenstern von Innenstadt und Viertel ausgestellt wird.

„Diesmal muss nicht das Publikum zu uns kommen, sondern der Tanz geht zu den Leuten auf die Straße“, so Letonja. Patricia Stöckemann vom Bremer Tanztheater spricht begeistert von der fruchtbaren Zusammenarbeit der sieben Tanzinstitutionen, die vor zwei Jahren die Initiative „TANZstadt: Bremen“ gründeten. Stöckemann: „Man kann von einer Politisierung des Tanzes in Bremen sprechen.“ Damit beschreibt sie die Hartnäckigkeit der Szene, mit der sie für die Realisierung der im Zuge der Kulturhauptstadtbewerbung geplanten Projekte kämpft.

Denn trotz der Bewerbungspleite lässt die Initiative nicht locker, Bremen überregional als Tanzstadt bekannt zu machen. Erster Erfolg: Die Bundeskulturstiftung hat Interesse an Projektförderungen bekundet. Ein notwendiger Hoffnungsstreif. Schließlich ist „Bremen tanzt“ das letzte Tanzstadt-Projekt, das aus dem Kulturhauptstadttopf Geld erhält. Marie Ellereit

Das Gesamtprogramm: www.tanzstadt-bremen.de