Wasser bleibt erst mal teuer

WASSERBETRIEBE Gewinne für Private und das Land

Die Wasserbetriebe wehren sich auch gegen die zweite Abmahnung durch das Bundeskartellamt. „Das Ergebnis des Bundeskartellamts können wir in Teilen nicht nachvollziehen“, kritisierte Jörg Simon, Chef des größten deutschen Wasseranbieters, am Dienstag. Die Wettbewerbshüter halten die Trinkwasserpreise in Berlin für überhöht und wollen sie um rund ein Fünftel senken. Simon kündigte eine Stellungnahme bis Ende April an. Die Wasserbetriebe wollen laut Simon die Preise bis 2015 nicht erhöhen. Definitiv ausschließen könne er Preiserhöhungen in den nächsten Jahren aber nicht.

Für die privaten Anteilseigner wie für das Land Berlin bleibt das Wasser ein einträgliches Geschäft: RWE und Veolia erhielten für 2011 als Gewinn insgesamt rund 124 Millionen Euro. Das Land Berlin bekam den Bilanzgewinn, bereits versteuerte 108 Millionen Euro. An das Land flossen zudem Abgaben in Höhe von 83 Millionen Euro. Die Wasserbetriebe stehen seit Jahren wegen hoher Preise unter Beschuss. Als eine Ursache gelten Gewinngarantien für RWE und Veolia, die 1999 knapp die Hälfte des Unternehmens kauften. (dpa)