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Anton Corbijn Inside Out Niederlande/Belgien/Irland 2012, R: Klaartje Quirijns

„Faszinierende Dokumentation über Anton Corbijn, der mit Fotografien berühmter Musiker, seinen originellen Videos für Depeche Mode und den Filmen ‚Control‘ und ‚The American‘ weltbekannt geworden ist. Über den zurückhaltenden und sympathischen Künstler selbst weiß man jedoch wenig. Hier aber öffnet er sich und lässt zu, dass der Film nicht nur in seine Arbeit, sondern auch in seine Persönlichkeit eintaucht – was, wie sich schnell herausstellt, sich gegenseitig sowieso stark bedingt“, lobt der tip.

Chronicle – Wozu bist du fähig? USA/Großbritannien 2011, R: Josh Trank, D: Dane DeHaan, Alex Russell

„Dies ist die düstere Coming-of-Age-Geschichte eines Jugendlichen aus Seattle, der in einem von Krankheit und Übergriffen überschatteten Elternhaus gefangen ist. Er verschanzt er sich hinter seiner Kamera, die einer Barriere zwischen ihm und seiner feindlichen Umwelt gleichkommt. Diese Kamera hat er auch dabei, als er mit Cousin Matt und dessen Freund Steve in ein mysteriöses Erdloch steigt – aus dem die drei mit telekinetischen Fähigkeiten ausgestattet wieder herauskriechen. Während Superkräfte von Serienhelden nicht selten als Last empfunden werden, fährt das Ensemble in Chronicle voll drauf ab. Und bald stellt sich – zum Unbehagen seiner Freunde – heraus, dass es ausgerechnet der verhaltensauffällige Andrew ist, der seine Kräfte am schnellsten weiterentwickelt. Erfreulich, dass mit ‚Chronicle‘ wieder einmal eine originäre Story erzählt wird“, so die Kritik im Filmmagazin ray.

Haus der Sünde Frankreich 2011, R: Bertrand Bonello, D: Hafsia Herzi, Céline Sallette

„Im Jahr 1899 wird eine junge Frau aus der Provinz in ein Pariser Edelbordell aufgenommen und in dessen Verhaltensweisen eingewiesen. Die historische Rekonstruktion beschreibt im Gewand eines Kostümfilms den Alltag in der scheinbar hermetischen Innenwelt, wobei jeder Anschein weiblicher Autonomie durch die Abhängigkeitsverhältnisse konterkariert wird. Ein opulentes Sittengemälde als Abgesang auf die Belle Epoque, der mit dem Métro-Bau die Modernisierung der Metropole und mit dem Kino einen neuen Weg der Wunsch-Ökonomie andeutet“, empfiehlt der Filmdienst.

Sing Your Song USA 2010, R: Susanne Rostock

„Gerade war Harry Belafonte in Deutschland, um ein wenig für seine Autobiografie zu werben. Die Dokumentation ‚Sing Your Song‘ von Susanne Rostock ist gewissermaßen deren Verlängerung ins Kino: Erzählt von Harry Belafonte selbst und entstanden für die Produktionsfirma einer Belafonte-Tochter, darf man den Film nicht unbedingt als kritisch-distanziertes Porträt des Künstlers betrachten. Gleichwohl wird deutlich, wie wichtig Belafonte in der Pionierrolle als selbstbewusster schwarzer Schauspieler in den 1950er-Jahren in einem Hollywood war, das bis dato schwarze Charaktere auf der Leinwand eigentlich nur als Sklaven oder fröhliche Bedienstete kannte. Und natürlich kommen im Film Belafontes Weltkarriere als Sänger und sein unermüdliches Engagement für Bürger- und Menschenrechte auch nicht zu kurz.“  (taz.berlin)