CDU will mehr Windenergie

ON- UND OFFSHORE Die Landtagsfraktionen aus Bremen und Niedersachsen stellen ein gemeinsames Positionspapier vor und wollen den Bund in die Pflicht nehmen. Sie fordern vor allem Spezialkredite

„Wir wollen, dass der Nordwesten dauerhaft die Nummer eins ist“

THOMAS RÖWEKAMP, CDU

Die CDU-Landtagsfraktionen in Niedersachsen und Bremen wollen den Bund beim Ausbau der Windenergie stärker in die Pflicht nehmen. So müsse die Verantwortung für die Offshore-Windenergie im Umweltministerium gebündelt werden, schrieben die Fraktionen in einem gemeinsamen Positionspapier. „Wir benötigen beim Netzausbau und -anschluss koordinierte Entscheidungen auf Bundesebene, damit dieser komplexe Prozess endlich Fahrt aufnimmt“, sagte der niedersächsische CDU-Fraktionschef Björn Thümler.

Gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Bremer Bürgerschaftsfraktion, Thomas Röwekamp, stellte er das Forderungspapier am Mittwoch in Nordenham (Kreis Wesermarsch) vor. „Wir wollen, dass der Nordwesten dauerhaft die Nummer eins in der Windkraft ist“, sagte Röwekamp. Bremen und Niedersachsen hätten gemeinsame Interessen bei der Ansiedelung von Firmen und Arbeitsplätzen, die Konkurrenz sitze in China.

Eine Kernforderung der Fraktionen ist ein gesondertes Kreditprogramm der staatlichen KFW-Bank für den Bau von Spezialschiffen, die zur Errichtung von Windparks auf hoher See gebraucht werden. Außerdem müsse der Bau von Anschlussleitungen zum Festland beschleunigt werden.

Die Fraktionen machen sich in dem Papier auch Gedanken zur notwendigen Speicherung des schwankenden Angebots an Windenergie. Hier halten die Politiker die Verwendung des Stroms zur Erzeugung von Methangas und dessen Speicherung in Kavernen oder im Erdgasnetz für sinnvoll. Der Nordwesten habe mit seinen Kavernen, künstlich ausgespülten Höhlen in Salzstöcken, Potenzial.

Wo es Widerstände gegen den Ausbau der Windenergie oder der Stromnetze gebe, sollte der Dialog mit den Betroffenen verstärkt werden. „Wichtig ist auch, dass Genehmigungsverfahren einfacher und schneller durchgeführt werden können“, heißt es in dem Positionspapier. (dpa)