Norbert Rüther erneut vor Gericht

KÖLN taz ■ Die Kameras klickten gleich serienweise, als der frühere Kölner SPD-Ratsfraktionschef Norbert Rüther gestern mal wieder zu Gast im Justizzentrum in der Luxemburger Straße war. Diesmal wollte der Insolvenzverwalter der Firma Steinmüller etwas von dem Privatmann und Psychiater: Eine halbe Million Euro Schadensersatz soll Rüther für die Korruption beim Bau der Müllverbrennungsanlage in Köln-Niehl zahlen. Die Chancen auf ein entsprechendes Urteil sind jedoch gering. Schließlich wurde das einstige politische Schwergewicht als einziger im ersten Kölner Müllskandalprozess frei gesprochen. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig, der Bundesgerichtshof muss sich noch damit beschäftigen.

Die beiden in erster Instanz verurteilten Korruptis Siegfrid Michelfelder und Ulrich Eisermann wurden gestern nur als Zeugen geladen. Eisermann sagte gar nichts, Michelfelder nur wenig. Der Steinmüller-Jurist meinte zwar, er könne Eisermann zu einer Aussage zwingen. Das Gericht sah das jedoch anders und ließ den 61-Jährigen gehen. Das Urteil in dem dubiosen Schattengefecht soll am 1. Juli gesprochen werden. füb