unterm strich
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Die deutsche Schriftstellerin ­Ronya Othmann wurde kurz vor der Eröffnung vom Literaturfestival in Karachi wieder ausgeladen. Wie die FAZ berichtete, hatte eine Gruppe pakis­ta­ni­scher Akademiker, Aktivisten und Studierender einen offenen Brief an das Festival geschrieben und die Einladung von Othmann kritisiert. Das Festival sagte ihren Auftritt daraufhin ab. Aus Sicherheitsgründen musste die Autorin, die bereits nach Pakistan gereist war, das Hotel wechseln. Geplant war ursprünglich, dass Othmann über ihren Roman „Die Sommer“ sprechen würde. Die Unterzeichnerinnen des offenen Briefs kritisierten jedoch nicht Othmanns Literatur, sondern ihre Kolumnen, die in der FAS erscheinen. Othmann vertrete „zionistische und islamfeindliche Positionen“ und rechtfertige den „Völkermord“ Israels als „legitime Selbstverteidigung“, zitiert die FAZ aus dem Brief.

Bei der Premiere des Berlinale-Films „No Other Land“ hat sich das palästinensisch-israelische Filmkollektiv gegen die Haltung der Intendanz zum Nahostkonflikt gestellt und Israel als Apartheidstaat bezeichnet. Der Dokumentarfilm dreht sich um die Vertreibung von Palästinensern in den Dörfern von Masafer Yatta im Westjordanland. Im Saal wurden am Samstag im Anschluss an den Film Parolen wie „Free Palestine“ gerufen – zwei Männer, die Frieden für Israel und Palästina forderten, wurden niedergeschrien und beleidigt.