Kirchennacht mit Gebet und Pop

Wohin gehen die geträumten Dinge? Keiner weiß es – am wenigsten diejenigen, die ihre Träume längst im Stahlbeton der Realität vernietet haben. „Transmission – Wohin gehen die geträumten Dinge?“ nennt sich eine Ausstellung in der Winterhuder katholischen St. Antonius-Kirche – nicht der zentralste, aber ein markanter Ort in der Nacht der Kirchen, die am Sonnabend hamburgweit zu Gesang, Gebet, Film, Theater und Vortrag lädt.

Ganz nebenbei nutzen zudem einige fremdsprachige Gemeinden die Chance, ihre Variante christlicher Praxis vorzustellen: Griechischer und russischer Orthodoxie kann man sich in mehreren Kirchen widmen; anderswo sind christliche Gesänge aus Afrika, Indonesien und Madagaskar zu hören, ohne dass dies folkloristisch würde: Ernste Rituale mit Gebeten für Kranke und Verstorbene bieten einige dieser Gemeinden neben der „offenen Kirche“. Bereits Praktizierende und Neugierige sind also geladen, sich unter anderem mit Traditionen christlicher Mystik vertraut zu machen – etwa in der Hauptkirche St. Jacobi.

Senegalesische Tänze sind andernorts zu erleben, auch Pop-Messen und die „Chill-Out-Kirche“ etwa in St. Georg. Und dann durften wohl auch PR-Aktionen wie „Schnuppern für Brautpaare“ in Nienstedten, von denen man sich wohl eine erhöhte Trauungsrate verspricht, nicht fehlen. Garniert mit dem Hohelied Salomos und einer Agape-Feier. Agape war das (Nächsten-) Liebesmal der Apostel. PS

Nacht der Kirchen: Sa, 4.6. ab 19 Uhr. www. nacht-der-kirchen-hamburg.de