Berlin steht bei Opel allein da

US-Regierung will sich doch nicht direkt bei General Motors für den Bieter Magna einsetzen

BERLIN rtr | Die Bundesregierung kann bei der Opel-Bieterentscheidung mit ihrer Präferenz für den kanadischen Zulieferer Magna offenbar nicht auf Unterstützung der US-Regierung hoffen. Ein US-Vertreter sagte am Montag in Washington, seine Regierung stehe zwar für Gespräche mit der deutschen Regierung zur Verfügung, wolle sich aber nicht selbst in die Entscheidung zwischen den beiden Opel-Bietern Magna und RHJ International einmischen. Das sei Sache des Managements der Ex-Opel-Mutter General Motors.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier hatte am Wochenende telefonisch bei seiner US-Kollegin Hillary Clinton für eine Berücksichtigung der deutschen Position geworben. Die US-Regierung ist Mehrheitsaktionär von GM, dessen Haltung die Opel-Beschäftigten auf die Barrikaden treibt.

Betriebsratschef Klaus Franz forderte im Deutschlandfunk: „Wird sich bis Ende dieser Woche nichts ändern von General Motors, dann werden wir aktiv werden“. Dann könnte es zu „spektakulären Aktionen“ kommen. Das GM-Verhalten sei eine Provokation. Laut bild.de könnte es eine Kundgebung von Opelanern vor der US-Botschaft in Berlin geben.