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Can-Sänger Damo Suzuki verstorben

Zwischen 1970 und 1973 war er Sänger der deutschen Band Can, die mit Krautrock und Psychedelic-Rock bekannt wurde. Suzuki wurde in Japan geboren und schlug sich als Teenager als Straßenmusiker in Europa durch. Bei einem Auftritt in München entdeckten ihn die Can-Musiker Holger Czukay und Jaki Liebezeit, die ihn sofort als Sänger engagierten. Noch am selben Abend hatte Suzuki den ersten Auftritt mit Can. In den folgenden Jahren nahm er mit der Band mehrere Alben auf, darunter „Tago Mago“, „Future Days“ und „Ege Bamyasi“. Suzukis improvisierter, psychedelischer Gesang wurde zum Markenzeichen der Gruppe. Nachdem er Can 1973 verließ, spielte er in de achtziger Jahren bei Bands wie Dunkelziffer, bevor er die Damo Suzuki Band gründete. Suzuki lebte nach einer Darmkrebsdiagnose 2014 weitere zehn Jahre, bevor er am Freitag im Alter von 74 Jahren verstarb.

Aktionskünstler Günter Brus ist tot

Der Österreicher starb am Samstag im Alter von 85 Jahren. Im Protestjahr 1968 nahm Brus mit anderen Künstlern an einer Performance an der Uni­versität Wien teil, wo er sich teils nackt mit eigenem Kot beschmierte, onanierte und die österreichische Nationalhymne sang. Die als „Uni-Ferkelei“ berüchtigte Aktion schockierte das Publikum und machte Brus berühmt. Es sei „der einzige relevante Beitrag Österreichs zu den welt­weiten Protesten dieses Jahres“ gewesen, schreibt das Bruseum, eine Dauerausstellung über den Künstler in der Neuen Galerie Graz. Brus wurde damals unter anderem wegen „Verletzung der Sittlichkeit und Schamhaftigkeit“ verurteilt und flüchtete vor einer Haftstrafe nach Berlin. Erst ­später wurde er gefeiert und in den USA als ­Inspirator der Comic Art verehrt.