Windkraft bringt viel Kohle

Eine Branchenstudie zeigt auf, wie Niedersachsens Kommunen vom Windkraft-Ausbau profitieren würden

Ein deutlicher Ausbau der Windenergie kann sich für Kommunen in Niedersachsen und die ansässige Wirtschaft laut einer Branchenstudie finanziell lohnen. Das Beratungsunternehmen Deutsche Windguard hat im Auftrag des Landesverbandes Erneuerbare Energien am Beispiel des Landkreises Rotenburg/Wümme ausgerechnet, wie Kommunen und Wirtschaft vor Ort vom Ausbau profitieren könnten. Bis 2040 könne der Landkreis demnach mit bis zu 1,1 Milliarden Euro rechnen, hieß es.

Davon entfalle der Großteil von 725 Millionen Euro auf die regionale Wirtschaft, etwa in Form von Pachtzahlungen oder Aufträgen, zum Beispiel für die Verlegung von Kabeln und Fundamentarbeiten. Bis zu 370 Millionen Euro entfielen auf die Kommune, insbesondere durch die Gewerbesteuer und die geplante Akzeptanzabgabe. Diese sieht vor, dass Anlagenbetreiber künftig pro erzeugter Kilowattstunde Strom 0,2 Cent an die Gemeinde zahlen müssen.

Der Landkreis Rotenburg hatte die Studie gefördert, weil er besonders von den geplanten Windkraft-Flächenzielen betroffen ist: Perspektivisch sollen vier Prozent der Landkreisfläche für Windenergie genutzt werden. Das entspreche einer Vervierfachung des jetzigen Wertes, sagte Landrat Marco Prietz (CDU). Die Zahl der Windparks im Landkreis könnte von heute 15 auf mehr als 80 steigen.

„Das ist natürlich eine Herkulesaufgabe, die uns auch an Grenzen bringt, die wir aber sportlich angehen wollen, weil wir auch die Energiewende unterstützen“, sagte Prietz. „Man wird im Landkreis Rotenburg, wenn der Ausbau so kommt, wie er im Landesgesetzentwurf jetzt steht, am Ende von jedem Punkt aus ein Windrad sehen können.“ (dpa)