piwik no script img

was wir noch zu sagen hätten #5Wir finden den Osten super

Mitte Januar haben wir Sie und euch gefragt: Wen sollen wir einladen – und zu was? Fantasiert hatten wir, dass Vorschläge kommen würden. Zu Osteuropa. Zum russischen Krieg gegen die Ukraine, zur Sicherheitslage in Europa. Und bestimmt auch manche Ideen zur politischen und kulturellen Lage in jenen Gebieten unserer Republik, die 1990 hinzukamen, die frühere DDR. Jemand gab in einer Mail zu bedenken, wir mögen doch bitte den „Osten“ nicht bashen.

Und so gingen uns viele Lichter auf: Waren wir etwa zu neutral in unserem Anspruch an Sie, an euch? Denn: Nichts läge uns ferner, als, aus der Perspektive der taz im Berliner Bezirk Kreuzberg, aus meiner persönlichen eines Mannes, der, Berlin hin oder her, im Herzen Hamburger, also Wessi bleibt. Wir wertschätzen den „Osten“, gerade weil wir zuverlässig glauben, dass das Völkische rund um die AfD kein ostdeutsches Ding allein ist – und es ohnehin für keine Mehrheit steht. Wir sind nämlich: mehr, wie alle Demos der vergangenen Wochen eindrücklich zeigen. Mit uns – und Ihnen wie euch – ist kein Vogelschiss zu haben.

Wir bekamen weiter Briefe. Und Mails. Und Anrufe: Ladet Menschen aus Sachsen ein, aus Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, Ost-Leute. Lasst sie beim taz lab sprechen, über ihre Aufbrüche. Über ihre Kämpfe. Sie werden so ermutigt.

Wir sind bestimmt keine Topchecker, aber: Das begriffen wir. Dass wir genau das tun werden. So wird es ein taz lab der Graswurzelbewegungen aus dem Osten – die dafür stehen, dass unsere Demokratie nicht ruiniert wird.

Foto:  Anke Phoebe Peters

Jan Feddersen, Jahrgang 1957, leitet seit 2009 das taz lab-Projekt.

Bleiben Sie uns gewogen, unser Programm ist bald proppenvoll. Es wird ein Fest der demokratischen und wertschätzenden Gespräche, von Angesicht zu Angesicht. Keine Katzentisch-Atmosphären. Garantiert ohne Ost-Bashing. Warum auch? Ist doch schön dort. Jan Feddersen

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen