Jüttner an die Spitze

Die SPD in Niedersachsen hat einen neuen Fraktionschef und Spitzenkandidaten für die Landtagswahl

HANNOVER taz ■ Wolfgang Jüttner, Noch-SPD-Landeschef und ehemals Umweltminister in Niedersachsen, wird nach dem Wechsel von Sigmar Gabriel in die Bundespolitik niedersächsischer SPD-Fraktionsvorsitzender. Bei der Landtagswahl 2008 soll er auch Spitzenkandidat und Herausforderer von Christian Wulff werden.

Nachdem der durch die VW-Gehälteraffäre angeschlagene Gabriel gestern seinen Rückzug aus der Landespolitik erklärt und offiziell seine Kandidatur für den Bundestag angekündigt hatte, stellte Jüttner zusammen mit dem Chef des Parteibezirks Weser-Ems, Garrelt Duin, das neue Personalpaket der Landes-SPD vor. Demnach soll Jüttner Anfang September, also noch vor den Neuwahlen im Bund, zum Gabriel-Nachfolger als Chef der Landtagsfraktion gewählt werden. Zugleich meldete Jüttner Anspruch auf die SPD-Spitzenkandidatur bei der Landtagswahl 2008 an. Jüttner bestritt, dass er dabei gegen Wulff nur die Rolle des chancenlosen Zählkandidaten zu übernehmen habe.

Gerhard Schröder hat nach Angaben von Jüttner bei der personellen Neuordnung der SPD in seinem Heimatland Niedersachsen nicht mitgeredet. Jüttner bestätigt erstmals, dass der Kanzler ihm vor Jahren auf dem Bochumer SPD-Bundesparteitag mit den Worten „Ich mache euch fertig!“ gedroht hat.JÜRGEN VOGES