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Verletzte bei Luftangriffen

Russland hat erneut mehrere Regionen in der Ukraine mit Raketen und Drohnen angegriffen. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe feuerte Russland in der Nacht zum Sonntag insgesamt acht Kampfdrohnen iranischer Bauart, zwei Kurzstreckenraketen des Typs Iskander sowie drei S-300-Raketen auf zivile Einrichtungen und „kritische Infrastruktur“ in den Regionen Poltawa, Donezk, Saporischschja und Dnipropetrowsk ab. Vier Drohnen konnten demnach abgefangen werden. Laut der Staatsanwaltschaft der ostukrainischen Region Donezk wurden drei Menschen verletzt, als eine Rakete in einem Wohngebiet der Stadt Myrnograd einschlug. Städte und Gemeinden in der Ukraine sehen sich inzwischen jede Nacht russischen Luftangriffen ausgesetzt. Zu deren Abwehr ist das Land in hohem Maße auf Waffen und Munition aus dem Westen angewiesen, doch die Hilfen aus den USA sind derzeit aufgrund interner Streitigkeiten blockiert. (afp)

Korruption bei Waffenbeschaffung

Der ukrainische Geheimdienst SBU hat einen millionenschweren Korruptionsfall in der Rüstung aufgedeckt. Der SBU teilte am Samstagabend mit, Mitarbeiter eines ukrainischen Rüstungsunternehmens hätten gemeinsam mit Beamten des Verteidigungsministeriums umgerechnet fast 37 Millionen Euro veruntreut. Das Geld sei für den Kauf von 100.000 Mörsergranaten vorgesehen gewesen, zur Verteidigung gegen Russland. Dem SBU zufolge wurde im August 2022, sechs Monate nach Kriegsbeginn, ein Vertrag über die Anschaffung der Granaten geschlossen. Die Zahlung erfolgte im Voraus, wobei einige Mittel ins Ausland überwiesen worden seien. Der Mitteilung zufolge wurden jedoch nie Waffen geliefert. Im Zentrum der Vorwürfe stehen laut SBU fünf Verdächtige. Im Fall einer Verurteilung drohen ihnen bis zu zwölf Jahre Haft. Nach Angaben der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft wurde das Geld inzwischen beschlagnahmt und soll in den Verteidigungshaushalt des Landes fließen. (ap, rtr)

Scholz steht Ukraine bei

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat europäische Partner erneut aufgefordert, die Ukraine stärker zu unterstützen. Angesichts der Probleme für US-Präsident Joe Biden, ein neues Unterstützungspaket für die Ukraine durch den Kongress zu bringen, stehe die Unterstützung des Landes „jetzt an einer ganz entscheidenden Stelle“, sagte Scholz am Sonntag bei der Europadelegiertenkonferenz der SPD in Berlin. Die Bundesregierung habe bereits mehr als sieben Milliarden Euro für die Ukraine vorgesehen. Das sei mehr als die Hälfte der Beiträge europäischer Staaten, sagte der Kanzler. Er steht seit Monaten unter Druck, der Ukraine auch Taurus-Marschflugkörper zu liefern. Am Sonntag bekräftigte Olaf Scholz, die Lieferung werde „mit Bedacht“ und „international abgestimmt“ erfolgen. Deutsche „Alleingänge“ werde es nicht geben. (afp)