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meinungsstark

Russlands Krieg gegen die Ukraine

„Völkermord-Vorwurf gegen Russland: Internationaler Gerichtshof nimmt Klage zum Teil an“, taz vom 2. 2. 24

Der Angriffskrieg Russlands dauert an. Wie soll er ausgehen? Russland ordnet sich die Ukraine wieder unter? Russland ordnet sich Teile der Ukraine unter? Die Ukraine gerät vollständig in den Einflussbereich der NATO/USA? Festgefahren wie der Krieg jetzt ist, schimmert eine vierte Variante durch: die Ukrai­ne wird blockfrei/unabhängig. Der Umgang mit dem Konflikt geschieht hierzulande wesentlich aus militärischen Notwendigkeiten des Krieges. Was fehlt sind diplomatische Signale des „Haltmachens“, solche, die auch Putin nicht einfach ignorieren kann. Der EU-Kandidatenstatus ist kein Signal für neue Überlegungen, sondern ein Signal, dass es um die Zuordnung der ganzen Ukraine geht. Die Einsätze erhöhen sich somit. Werner Meyer, Lübeck

Whistleblower sind nicht kriminell!

Betrifft: Zu wenig Berichterstattung über Whistleblower

Ich finde in den Medien kaum etwas zur Verurteilung des ehemaligen CIA-Programmierers Joshua Schulte, eingesperrt unter menschenunwürdigsten Bedingungen im US-Gefängnis, weil er verbrecherische Geheimdienstaktivitäten dem Journalismus zur Verfügung stellte. Zeit-Online berichtete mit einem von der US-Nachrichtenagentur AP übernommenen Text von der Strafmaßverkündung am 1. Februar, ohne die grausamen Haftbedingungen und die Fragwürdigkeit der Schwerstkriminalisierung von Offenlegungen illegalen staatlichen Tuns zu thematisieren. Whistleblower sollten in unseren Medien mehr gewürdigt werden: Assange, Manning, Schultes, Snowden, viele andere. Ohne sie: Journalismus ade. Hendrik Flöting

Verfassungsschutz … fassungslos

„Maaßen und Verfassungsschutz: Einstufung redlich verdient“, taz vom 2. 2. 24

Wenn der Verfassungsschutz die Antifaschisten als Feinde der Verfassung einstuft, dann sind im Umkehrschluss die Faschisten Freunde der Verfassung. Herr Maaßen lässt freundlich grüßen. Christian Stürmer, Aurich.

Seltsames Verständnis von „fucking“

„Jetzt die Reißleine ziehen: Zweckbündnis gegen AfD“,

taz Leserbriefe vom 31. 1. 24

Dank an taz Leserin Frau Matthei für ihren Leserbrief mit dem Appell, über Demo-Parolen etwas sorgfältiger nachzudenken. Ich selbst wundere mich über weitverbreitete Parolen wie „Fuck Nazis“ und „Fuck AfD“. Klar, der Bedeutungsinhalt von Worten kann sich ändern. Aber dieses Wort wird ja durchaus noch in seiner ursprünglichen Bedeutung verwendet. Und ich frage mich, weshalb man etwas so Schönes wie den Geschlechtsverkehr ausgerechnet mit Nazis treiben soll und weshalb das nun eigentlich die Androhung eines Übels sein kann. Doch höchstens für einen selbst, dem zugemutet wird, mit Nazis vögeln zu sollen. Adolf Claussen, Bremen

Seltsames Verständnis von Frauen

„Offener Brief zur EU-Richtlinie: Ja heißt Ja statt Nein heißt Nein. Mehr als 100 Frauen bitten Justizminister Buschmann, eine EU-Richtlinie gegen Gewalt an Frauen nicht mehr zu blockieren. Sie wäre ein großer Fortschritt“,

taz vom 31. 1. 24

Es nervt, jemanden, der durch Wahlen verpflichtet ist, zum Wohle des Volkes zu arbeiten, um etwas zu bitten. Frauen sind mit mehr als der Hälfte Teil dieses Volkes. Also steht ihnen zu, dass PolitikerInnen sie durch entsprechende Gesetze vor (männlicher) Gewalt schützen. Sie sollten also Justizminister Buschmann in ihrem Brief nicht bitten, eine EU-Richtlinie gegen Gewalt an Frauen nicht mehr zu blockieren, sondern ihn auffordern, seinen Aufgaben gefälligst nachzukommen. Wenn offene Briefe nicht wirken, sollte darüber nachgedacht werden, mit Treckern vorzufahren. Gabi von Thun, Bremen

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