Orthodoxer Kult für die Wand

1.200 Jahre osteuropäische Kirchengeschichte – eine Ausstellung mit Fresken aus serbisch-montenegrinischen Klöstern im Katholischen Stadthaus in Wuppertal

Zum Dialog der Kulturen bei den Interkulturtagen gehört die Ausstellung „Hohe Christliche Feiertage“ im Katholischen Stadthaus. Noch bis Ende Juni werden dort byzantinische Fresken aus den bedeutendsten orthodoxen Klöstern und Kirchen von Serbien und Montenegro gezeigt.

Eine 1.200-jährige Geschichte spiegelt sich dort an den Wänden, denn die Ikonen- und Freskenmalerei hat eine sehr lange Tradition. Die Schulen wurden nicht nur von einheimischen Künstlern besucht. Aus ganz Europa kamen junge Menschen nach Serbien und Montenegro, um ihre Fähigkeiten zu vervollkommnen. Der Begriff stammt vom italienischen fresco (frisch) und bezeichnet eine aufwändige Pigment-Malerei die nur in feuchtem Putz funktioniert. Die Klöster Decani, Sopocani, Studenica, Ravanica und die Kirche des König Lazar beherbergen noch heute die schönsten Fresken und Ikonen der Serbischen Orthodoxie. Die in Wuppertal ausgestellten Motive erzählen von Freude und Leid des Volkes und dem Glauben der Serben und Montenegriner an ihre Heiligen: Die Geburt Christi, seine Taufe im Jordan, der Einzug in Jerusalem, Kreuzigung und Auferstehung oder Mariä Himmelfahrt.

Die meisten „Kopien“ dieser Fresken, abgemalt und konserviert von bedeutenden Malern, befinden sich im Nationalmuseum Belgrad, einer der ältesten Museumseinrichtungen in Serbien. Das Museum ist im Besitz von 290.000 inventarisierten Exponaten. Es beherbergt Sammlungen der christlichen Frühzeit und des Mittelalters, aber auch Sammlungen der neueren serbischen Kunst. PEL