„Wir haben eine Vision“

Auftakt für Studierenden-Wettbewerb an der JUB

studiert Politikwissenschaften an der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen.

taz: „Discover Social Entrepeneurship“ heißt der Wettbewerb, an dem Sie teilnehmen. Was ist damit gemeint?

Joscha Lautner: Das ist Unternehmertum, das mit einer sozialen Wirkung verknüpft ist.

Vergleichbar einem Brillenfabrikanten, der nebenbei eine Ökolandwirtschaft betreibt?

Nein, es geht ausschließlich um die Sache.

Also ähnlich Vereinen, die in der Jugendhilfe engagiert sind?

Ja, aber der Unterschied ist, dass soziale Unternehmer unternehmerisch handeln, modernes Projektmanagement betreiben und Tools anwenden, die man aus der Wirtschaft kennt. Außerdem gehen sie nicht ad hoc vor, sondern mit einer Vision. Und sie haben keine Angst, mit Unternehmen zusammenzuarbeiten, Spenden anzunehmen.

Aber das machen die Vereine, die sich ja zum Teil in Gesellschaften umgewandelt haben, doch auch alles.

Aber diese kleinen Initiativen haben oft einen sehr engen Fokus. Soziale Unternehmer entwickeln Modelle, die sich gut übertragen lassen, die überall auf der Welt funktionieren. Und sie machen es eben mit ihrem ganzen Herzen.

Und nicht, um Geld zu verdienen?

Nicht in erster Linie. Aber wenn das Modell erfolgreich ist, kann man sich damit natürlich auch selbständig machen.

Was ist Ihr Projekt für den Wettbewerb?

Wir haben einen Talentwettbewerb für Jugendliche entwickelt, der ihr Selbstbewusstsein stärken soll und über Vorbilder funktioniert. Die Schule fördert Talente nämlich nicht so, wie sie es müsste. INTERVIEW: EIB