Ver.di gegen Museumsverkauf

KÖLN taz ■ Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di hat sich scharf gegen eine Teilprivatisierung des Kölner Wallraf-Richartz-Museums (WRM) ausgesprochen. Den Mitgliedern des WRM-Stifterrats, die eine Privatisierung forcieren, liege „nicht das Wohl der Stadt“ am Herzen, sondern „einzig und allein ihre Macht und ihr ökonomisches Kalkül“, heißt es in einem Ver.di-Flugblatt. Werde das WRM aus dem städtischen Kulturverbund herausgelöst, drohe eine innerstädtische Konkurrenz, „die nur ruinös für alle“ sein könne, fürchten die Ver.di-Vertrauensleute im Kulturdezernat, die das Flugblatt unterzeichnet haben.

Ver.di kritisiert, dass der Stifterrat bislang keine konkreten Zahlen auf den Tisch gelegt habe, die sein finanzielles Engagement beziffern würden. Außerdem sei ungeklärt, wem etwaige Gewinne aus dem WRM zu welchen Teilen zufallen würden, wenn das Museum in eine gemeinnützige GmbH umgewandelt wird.

Im Zusammenhang mit dem möglichen Teilverkauf des Kunstmuseums fordert Ver.di den Stadtrat auf, „endlich eine Gesamtplanung für die Kultureinrichtungen vorzulegen“. Nach den Vorstellungen der Gewerkschafter sollen sämtliche Einrichtungen – also auch das WRM – als Eigenbetriebe in städtischer Trägerschaft unter dem Dach des Kulturdezernats zusammengefasst werden.

Der Rat der Stadt Köln hatte in seiner Sitzung vom 24. Mai mehrheitlich beschlossen, die Überführung des städtischen WRM in eine privatrechtliche Gesellschaft zu prüfen, bei der dem Stifterrat des WRM 49 Prozent der Anteile verkauft werden sollen. SES