Royal Königin Christine hat in Zeven vier Räume für sich allein

Barocker Prunk trifft auf praktische Sisal-Auslegeware und die funktional sanierten Decken des Königin-Christinen-Hauses in Zeven. Die Bremerin Patricia Lambertus erkundet seit Längerem das künstlerische Potenzial des verschrieenen Mediums Fototapete. Hier nutzt sie es, um mit Freude an Anachronismen und irren Perspektiven im ältesten Zevener Haus dessen Namenspatronin zu huldigen, der schwedischen Königin, die bis zu ihrer Abdankung 1654 auch über Deutschlands Nordwesten herrschte. Segensreich: Sie half, den 30-jährigen Krieg zu beenden und verbot Hexenprozesse. Daneben sei sie ihr auch als Frauenfigur wichtig, so Lambertus: „Sie war eine Frau in einer hohen Machtposition, die negativ geframt wurde, weil sie sich nicht an das damalige Rollenbild hielt.“ Gerade dieses anarchische Moment sei „zeitübergreifend interessant“, so die Künstlerin. „Vogelwild. Die unentdeckten Gemächer der Königin Christina“ heißt daher ihre Installation. Begehbar: Do + So, 14.30–17.30 Uhr. Bis 25. Februar Foto: Patricia Lambertus