südwester: Übernächtigt
„Kokainschmuggel: Regierung plant Konferenz in Hamburg“: Als am grauen Montagmorgen unser trüber Blick auf diese Schlagzeile in der örtlichen Platzhirsch-Postille fiel, schien daran nichts merkwürdig. Warum nicht mal zusammensetzen und überlegen, wie der Hafen zu ertüchtigen sei gegen die europäische Konkurrenz? Schließlich sehen sie an der Elbe oft genug nur die Rücklichter, sozusagen, wenn Rotterdam und Antwerpen wieder mal vorbei gezogen sind beim Warenumschlag. Ah, Moment, alles anders: Konferiert werden soll über das wachsende Problem Drogenschmuggel. Das verstanden wir, als endlich genügend Kok-, Quatsch, Koffein den Weg gefunden hatte ins zentrale, aber vor allem übernächtigte Nervensystem.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
