brief des tages
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Engagierte Frauenhausbewegung

„Wer Schutz sucht, zahlt drauf “, taz vom 9. 1. 24

In Deutschland existiert ein Flickenteppich der Frauenhausfinanzierung, seit es Frauenhäuser gibt, nämlich seit 1976. In meinem Berufsleben als Supervisorin habe ich zahlreiche Frauenhäuser begleitet und beraten, und ja, es kommt vor, dass Frauen die selbst über ein Einkommen verfügen, sich an den Kosten während des Aufenthalts beteiligen müssen. Da sie oftmals aber keinen Zugang zu ihrem Geld oder Vermögen haben, helfen, beraten und unterstützen hier die Frauen­haus­mitarbeiterinnen, die zuständigen lokalen Behörden und die entsprechenden Nothilfefonds, die in einigen Regionen existieren. Frauenhäuser sind keine Luxushotels und zeichnen sich nicht durch teure Ausstattungen und Servicekomfort aus. Sie sind und bleiben Notunterkünfte für den Übergang, bis die Frau sich in der Lage sieht, ihr eigenes Leben ohne Frauenhausschutz wieder aufzunehmen. Es gibt keinen Hotelservice, aber super gut ausgebildete Frauenhausmit­arbeiterinnen, die sich engagiert und couragiert für ihre Bewohnerinnen und deren Kinder einsetzen.

Brigitte Gregor-Rauschtenberger, Schwelm