Senat ohne Partei

Er wolle „keine Jasager und Abnicker“ im Senat haben, erklärte Bürgermeister Ole von Beust (CDU) im März vorigen Jahres, als er vier Parteilose in sein zehnköpfiges Kabinett berief. Das war einerseits eine ungewöhnlich hohe Zahl, zum anderen eine Formulierung, welche in seiner eigenen Fraktion mächtig für Verdruss sorgte. Der Opposition diente des Bürgermeisters Auswahl denn auch als „Misstrauensbeweis“ gegenüber der CDU-Fraktion.Wissenschaftssenator Jörg Dräger wurde aus dem vorherigen Schwarz-Schill-Senat übernommen und bekam das Gesundheitsressort obendrauf. Nachfolgerin der unsäglichen Kultursenatorin Dana Horáková wurde Karin von Welck, Polizeipräsident Udo Nagel beerbte seine Schill-Vorgänger Ronald Schill und Dirk Nockemann. Und Dinges-Dierig sollte das Bildungschaos der FDP-Senatoren Rudolf Lange und Reinhard Soltau lichten. SMV