… EASYJET?
: Willy-Brandt-Branding

Klaus Wowereit strahlt, Willy Brandt lächelt. Als die Billigfluglinie Easyjet am Montag in Schönefeld ihren jüngsten Jet präsentiert, dürfen sich der amtierende und der einstige Regierende um die Wette freuen – Ersterer freilich live und in Farbe, Letzterer als Schwarzweiß-Konterfei auf der Flanke des Airbus 320. Außer Bild und Name des SPD-Übervaters schmückt auch das Logo des neuen Airports BER das Flugzeug.

Willy Brandt in Schwarzweiß, das ist nicht gerade eine neue Idee. Die Flughafengesellschaft selbst plakatiert stadtauf, stadtab ihre Werbekampagne, in der ein alten Fotografien entrissener Brandt Berliner, Touristinnen und US-Präsidenten herzt. Insofern dockt Easyjet geschickt an ein Image an, das andere vorbereitet haben. Netter Nebeneffekt: Der hellrote Schriftzug „BER Berlin Brandenburg Airport“ auf der nagelneuen Maschine und das knallige Easyjet-Orange unterscheiden sich nur um Nuancen. Auf den ersten Blick scheinen Airport und Fluggesellschaft eins zu sein.

Klaus Wowereit lobt bei der Fliegertaufe, dass Easyjet die Grundlage für das Passagierwachstum am bisherigen Flughafen Schönefeld geschaffen habe. Schließlich seien von den rund sieben Millionen Passagieren im vergangenen Jahr etwa die Hälfte Easyjet-Kunden gewesen.

Auch Flughafenchef Rainer Schwarz findet: „Wir haben Easyjet enorm viel zu verdanken.“ Interessanterweise trägt er dabei eine leuchtend orange Krawatte.

Ihren Jungfernflug am Flughafen BER Berlin Brandenburg Willy Brandt (so wohl der vollständige Name) absolviert die Maschine dann am 3. Juni, dem Tag der Eröffnung. Dann darf der Airbus mit dem Brandt-Branding als allererster gegen 5.35 Uhr in Schönefeld landen. Auch davon wird es in den Medien schöne Bilder geben – mit viel Orange darauf. KAB