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Die taz-Chefinnenredaktion sagt Danke! Es kommt auf uns alle an

Ein herausforderndes Jahr 2024 erwartet uns. Ihr Engagement und Interesse hilft uns dabei, es zu bewältigen. Gefragt ist die integrative, demokratische Zivilgesellschaft.

Das Chefinnentrio der taz: Katrin Gottschalk (stellv.), Barbara Junge und Ulrike Winkelmann (v. li.) Foto: Anja Weber

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Aus der taz | Es kommt auf uns alle an – und damit meinen wir nicht nur die taz. Denn 2024, davon gehen wir aus, darf man sich gut und gerne als herausforderndes Jahr vorstellen.

Sie mögen einwenden: Es war ja schon zuletzt nicht ganz leicht, sich ohne Schutzausrüstung der Nachrichtenlage zu stellen. Das gestehen wir gern zu: Klimakrise, Corona, der russische Krieg gegen die Ukraine, schließlich auch noch der Krieg in Israel und Gaza strapazierten Sie als LeserInnen sicherlich ebenso wie uns als JournalistInnen.

Manchmal auch Trost von unseren LeserInnen

Wobei wir an dieser Stelle einflechten wollen, wie schön es ist zu merken, wenn unsere LeserInnen sich den Stürmen der Welt durchaus mit uns gemeinsam stellen wollen – und uns manchmal sogar Trost zusprechen.

So schrieb uns taz-Leser Joerg G. erst vor einigen Tagen als Antwort auf eine eher schlechter gelaunte Kolumne: Er als „Boomer“, der schon bald ins Rentenalter komme, habe auch schon Krisen „mehr als genug“ mitbekommen.

„Neben Nordirland durften wir Harrisburg und Tschernobyl live erleben, die ,Kronos Titan' verklappte Dünnsäure vor Helgoland, der Altenwerder Fischer Heinz Oestmann zeigte Bilder von Plattfischen mit Blumenkohlgeschwüren, die er aus der Elbe zog. Weiter ging’s nach meiner Erinnerung mit saurem Regen und Waldsterben im Harz.“

„Lassen Sie sich nicht unterkriegen!“

Was wir aus den Zeilen verstehen: Vielleicht ist es nicht ganz richtig, die jeweils „eigene“ Zeit als die des größten, stärksten Krisengeschehens anzusehen. Joerg G. jedenfalls meint: „Lassen Sie sich nicht unterkriegen!“

Natürlich nicht!, dachten wir sofort, und in diesem Sinne wollen wir uns gern, auf unsere journalistische Art, den Herausforderungen stellen, die das kommende Jahr bringen wird.

Ja, was Corona angeht, die Kriege und zu großen Teilen auch die Klimakrise, ist der Handlungsspielraum der gesellschaftlichen, insbesondere der zivilgesellschaftlichen Kräfte doch arg begrenzt.

Landtagswahlen in drei ostdeutschen Bundesländern

Doch im kommenden Jahr ist die Zivilgesellschaft trotzdem gefordert. 2024 stehen zukunftsweisende Wahlen in Kommunen in Ost und West und Landtagswahlen in drei ostdeutschen Bundesländern an, dazu die Wahl zum EU-Parlament. Wie wir darauf blicken?

Um es kurz zu sagen: Die Aussichten sind nicht rosig, sondern angesichts der Umfragewerte eher blau bis braun. Wir wollen uns darüber jedoch nicht in die eigenen Sorgenfalten vertiefen. Vielmehr umso stärker auf diejenigen in der Gesellschaft eingehen, die dem rechten Sog etwas entgegensetzen, die zivilgesellschaftlichen, die demokratischen, die integrativen Kräfte.

Wir als taz planen dafür großes Engagement. Bei den Wahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen wollen wir vor Ort sein, genau hinsehen, zuhören und ins Gespräch kommen. Vor Ort! Dorthin wollen wir Sie und Euch, die Menschen aus dem taz-Kosmos, auch mitnehmen.

Wir möchten mit Ihnen ins Gespräch kommen

Mehr dazu könnt Ihr und können Sie im neuen Jahr von uns, der taz und der Chefinnenredaktion der taz erwarten. Wir sehen die Herausforderung allerdings auch auf einer anderen Ebene. Alle fortschrittlich Denkenden müssen Antworten dafür finden, wie es gelingen kann, die notwendigen Klimapolitik-Maßnahmen auch Realität werden zu lassen, ohne die gesellschaftliche wie die soziale Spaltung zu vergrößern.

Die Haushaltsbeschlüsse der Ampelregierung waren ein weiterer starker Hinweis, dass es den regierenden Parteien nicht so recht gelingt, für finanzielle Belastungen zugunsten des Klimas auch soziale Abfederungen zu finden. Das Gespräch hierüber muss stattfinden. Aber wie und mit wem? Geben Sie uns Hinweise, redet Ihr mit uns!

Das zweite gesellschaftliche Spaltungsthema Europas und Nordamerikas, die Migration, stellt uns übrigens vor nicht weniger komplizierte Fragen. Denn es ist ja nicht ganz richtig, immer so zu tun, als sei Deutschland das einzige Land, das sich hier in Widersprüche verstrickt, von Humanität redet – aber eiskalte Abschottung durchsetzt, eigentlich Zuwanderung auch braucht –, aber keine überzeugenden Zugänge findet.

Der rechten Hetze mit Engagement begegnen

Bei den EU-Wahlen im Juni, im US-Wahlkampf, der das Jahr 2024 thematisch ebenfalls mit beherrschen wird, wird Migration eine Rolle spielen, wird von interessierter Seite verhetzt werden. Auch hier wollen wir die integrativen, die zivilgesellschaftlichen Kräfte – in den USA wie in Europa – sichtbar machen. Mit ihnen im Gespräch zu bleiben, ihnen Raum zu geben: Das ist eine große Stärke der taz.

Wir wissen, dass wir dabei auf Sie und auf Euch zählen können. Welche andere Zeitung wüsste solch ein Netzwerk an engagierten und solidarischen Menschen hinter sich. Das ist deshalb eine offene Einladung an Sie und Euch, mit uns die Herausforderung anzunehmen. Es kommt auf uns an!