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Doppel­torschütze Deniz Undav vom VfB freut sich Foto: dpa

Es sind zwar noch ein paar Spiele bis zum Saisonende, aber eigentlich kann man eine Entwicklung bereits jetzt als die herausstechendste der Saison preisen: Der nahezu alles treffende Mittelstürmer erlebt in der Liga eine Renaissance.

Die Quoten sind spektakulär. Gleich drei dieser robusten nervenstarken Typen brauchen durchschnittlich weit weniger als ein Spiel pro Tor. Der Effektivste ist derzeit der Stuttgarter Serhou Guirassy, der sich alle 46 Minuten von seinen Teamkameraden feiern lassen kann. Harry Kane folgt knapp dahinter (alle 58 Minuten), hat dafür aber insgesamt mit 18 Treffern in zwölf Spielen die meisten in der Liga erzielt. Gegen Köln stand er wieder mal an der richtigen Stelle. Und fast unbemerkt hat sich der Stuttgarter Guirassy-Vertreter Deniz Undav in den Elitekreis hochgeschossen. Gegen Eintracht Frankfurt machte er mit seinen beiden Toren den Unterschied aus und hat in dieser Saison nun im Schnitt alle 68 Minuten getroffen.

Erstaunlicherweise wird Undav immer noch wie ein Geheimtipp gehandelt. Sein Trainer Sebastian Hoeneß wurde am Samstag gefragt, ob er mal den Bundestrainer angerufen habe wegen Undav. Nach den beiden verlorenen Länderspielen scheint das Zutrauen in Julian Nagelsmanns Expertise gewaltig geschwunden zu sein. Hoeneß erklärte zu recht, dass es sein Zutun dafür nicht brauche. Sollte Undav sich nicht noch verletzen, wird er im Frühjahr – ob er will oder nicht – in den DFB-Kader eingezogen werden wie einst 18-Jährige zur Bundeswehr. Das geben dann die DFB-Notstandsgesetze vor der Europameisterschaft im eigenen Lande schon her. (jok)