unterm strich
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Der Eklat um die Rückgabe von Kunstschätzen aus dem British Museum an Griechenland könnte nach Ansicht von Kommentatoren den britischen Premierminister Rishi Sunak schädigen. Medien in beiden Ländern nannten Sunaks kurzfristige Absage eines Treffens mit seinem griechischen Kollegen Kyriakos Mitsotakis „peinlich“, „kindisch“ und „unprofessionell“. „Es war ein unglückliches Ereignis“, sagte Mitsotakis am Mittwoch. Aber: „Dadurch wurde die gerechte Forderung Griechenlands nach der Wiedervereinigung der Parthenon-Skulpturen nicht nur im Vereinigten Königreich, sondern auch in der Weltöffentlichkeit noch bekannter.“ Andere griechische Politiker zeigten sich weitaus empörter. Sunak hatte ein für Dienstag geplantes Treffen mit Mitsotakis abgesagt. Offensichtlich war er verärgert über ein BBC-Interview, in dem der Grieche erneut die Rückgabe der Friesteile des Parthenon-Tempels gefordert hatte. Downing Street verteidigte die Absage damit, Mitsotakis habe eine Absprache gebrochen, das Thema nicht öffentlich anzusprechen.

Das Theater in Aachen hat eine Büste des österreichischen Dirigenten Herbert von Karajan aus seinem Foyer entfernt. Gründe seien neueste Forschungsergebnisse und der Vortrag eines Karajan-Biografen, die deutlich aufgezeigt hätten, „dass Herbert von Karajan in der NS-Zeit kein unbeschriebenes Blatt war“, sagte Generalintendantin Elena Tzavara am Mittwoch. „All das hat uns bestärkt, die Büste zu entfernen“. Das Theater teilte mit, das Porträt solle dem örtlichen Stadtmuseum Centre Charlemagne übergeben werden, wo es in der für 2025 geplanten Ausstellung „200 Jahre Stadttheater Aachen“ gezeigt werden solle. Tzavara möchte stattdessen eine Mozart-Büste aus dem eigenen Bestand aufstellen.