Heulboje als Bürstler

Brit-Popstar James Blunt will Ameise werden

Ameisenfoto: ap

Seit einiger Zeit verbreitet der britische Musiker James Blunt neben seinen weinerlichen Songs auch seine ganz persönliche wehleidige Weltsicht. Dabei hat der 49-Jährige offenbar einen guten Draht zur Deutschen Presse-Agentur, in deren Mikrofone er gern einmal im Monat hineinschluchzt. Die dpa produziert dann daraus Meldungen wie am Mittwoch: „James Blunt verzweifelt an der Menschheit.“

Und die Menschheit verzweifelt langsam an James Blunt, der allerdings eine blauäugige Fluchtfantasie entwickelt hat: „Ich hoffe, in meinem nächsten Leben komme ich als Ameise zur Welt.“ Ausgerechnet als Ameise? Als kleines wuseliges Tierchen möchte unser James wiedergeboren werden? Wie bescheiden!

Dann aber würde Blunt Teil eines streng hierarchisch geordneten Systems mit einer allmächtigen Königin an der Spitze, deren Staat fast nur aus allein ihrem Erhalt verpflichteten sklavenartigen Arbeitern besteht. Moment! Das kennen wir doch schon. Das klingt doch nach dem good, old United Kingdom.

Deshalb also schwärmt der naive Blunt von den anglophilen Ameisen: „Die arbeiten zumindest als Team zusammen und passen aufeinander auf“, glaubt der Insektenversteher, dem wir nur empfehlen können, mal im Ameisenstaat eines seiner wehen Lieder zum Besten zu geben, da würden die krabbeligen Kollegen die Heulboje aber schleunigst wegen irregulärer Geräusche auffuttern.

Oder will das Pop-Sensibelchen gar als Ameisenmännchen überleben? Denn die männlichen Exemplare haben im Ameisenstaat bekanntlich nur eine einzige Aufgabe: Jungköniginnen zu begatten. Jetzt haben wir es endlich verstanden! Nach dem tränenreichen menschlichen Dasein will er ein neues herrlich beglückendes Leben führen und den ganzen Tag nichts anderes tun, als Prinzessinnen bürsteln! Na denn, viel Spaß als Ameise, James „Ant“ Blunt.