die anderen über europa
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Zur Verschiebung der Volksabstimmung über die EU-Verfassung in Großbritannien schreibt die Zeitung El Mundo aus Madrid: Der britische Premierminister Tony Blair gab der EU-Verfassung den Rest. Ohne Frankreich und Großbritannien ist es zwecklos, das Projekt fortzusetzen. Jede weitere Ablehnung der Verfassung durch Länder wie Dänemark würde die Krise verschärfen.

Die Pariser Wirtschaftszeitung Les Echos meint zum gleichen Thema: Jacques Chirac und Gerhard Schröder bleiben nach dem Nein der Franzosen und Niederländer gegen die EU-Verfassung nur noch schöne Worte über die deutsch-französische Partnerschaft. Derweil bereitet Tony Blair sich auf den Vorsitz im EU-Ministerrat für ein Europa in der Krise vor. 2005 könnte als wirkliches „annus horribilis“ (schreckliches Jahr) in die Geschichte Frankreichs eingehen, wenn auch noch London den Sieg über Paris bei der Vergabe der Olympischen Spiele 2012 davonträgt.

Über die geforderte Rückkehr Italiens zur Lira schreibt die Turiner Zeitung La Stampa: Es ist schon traurig, dass ein Land mit so vielen Problemen Zeit verliert, um über unmögliche Fantasien zu diskutieren. Wenn die Lira tatsächlich zu neuem Leben erweckt und an den Dollar gekoppelt würde, würden Millionen Italiener sie sofort gegen die stärkere nordamerikanische Währung tauschen.