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Die Schriftstellerin Regula Venske ist als Generalsekretärin von PEN International zurückgetreten. Sie habe den PEN-Präsidenten Burhan Sönmez gebeten, sie mit sofortiger Wirkung von ihrem Amt zu entbinden, teilte PEN Deutschland am Montag in Darmstadt mit. Grund für ihren Rücktritt seien Statements des Londoner Sekretariats zu den aktuellen Ereignissen im Nahen Osten. „Mit Entsetzen habe ich am Abend des 10. Oktobers die Aussendung seitens des Londoner Sekretariats gelesen, deren Mangel an Empathie für die israelischen Opfer des Hamas-Massakers vom 7. Oktober mich zutiefst schockiert und deprimiert hat.“ Sie sei zu dem Schluss gekommen, dass sie in den derzeitigen Strukturen von PEN International in Sachen Presseaussendungen wenig ausrichten könne. Venske war von 2017 bis 2021 Präsidentin des PEN-Zentrums Deutschland und seit Herbst 2022 Generalsekretärin bei PEN International.

Der Deutsche Kulturrat fordert, dass die documenta angesichts der nationalen und internationalen Relevanz der Ausstellung „strukturell auf neue Beine gestellt wird“. Die Situation heute sei „dysfunktional und intransparent“, teilte der Kulturrat am Freitag mit. Geschäftsführer Olaf Zimmermann sagte: „Die Krise der documenta nimmt kein Ende. Strukturelle Änderungen sind überfällig.“ Er schlägt vor, die documenta in eine Stiftung des bürgerlichen Rechts zu überführen. Die Verantwortlichen müssten der documenta endlich „eine arbeitsfähige Struktur geben, damit die Vorbereitungen für die kommende documenta 2027 beginnen können.“ Am Donnerstag war die Findungskommission der kommenden Ausgabe geschlossen zurückgetreten, nachdem zuvor schon die Mitglieder Ranjit Hoskoté wegen BDS-Verstrickungen und Bracha Lichtenberg Ettinger ihren Rücktritt erklärt hatten.