sieben sachen
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Heißes Thema in Wissenschaft, Politik und Kultur: Energie  Foto: Israel Palacio /Unsplash

Energie, Poetik und Ökologie

Der Begriff Energie eröffnet als Hochfrequenzwort unserer Zeit ein weites Feld an Assoziationen und Diskursen. Die Akademie der Künste widmet sich unter dem Titel „Was uns antreibt: Energie und energeia zwischen Politik und Poetik“ den drängenden Fragen, die der Begriff aufwirft. Den Auftakt bilden Musik, Lesungen und ein Symposium sowie Filmen, eine Ausstellung und Videoinstallationen. Zu Gast sind u. a. Lutz Seiler, Ulrich Peltzer, Kathrin Röggla und Ingo Schulze.

Pariser Platz 4, 22.–24. 11., Eröffnung: 22. 11., 18 Uhr

Rotem Weissmans Choreografien wurden vielfach ausgezeichnet  Foto: Mehmet Vanli

Die Streuung von Licht

Als Symbol für die Vielfalt der Wahrnehmungen beschäftigt sich das Tanzollektiv um Rotem Weissman mit der Wirkung von Prismen. Sie verändern die Wege des Lichts und bringen immer einen Funken Magie mit sich. Die entstehenden Welten in der Choreografie „Prisma“ werden gemeinsam mit Kindern (7+) erlebt, diskutiert und geteilt.

Prisma: Fabrik Potsdam, 19. 11., 16 Uhr

Annie Aries arbeitet mit modularen Synthesizern Foto: Shenzhen

Klänge neu verkörpern

Das „Heroines of Sound“-Festival für elektronische Musik macht es sich zur Aufgabe, weibliche Akteure (wieder) zu entdecken und die öffentliche Präsenz dieser „Heldinnen“ der Musik zu steigern. Die sechste Ausgabe taucht tief in Klang und Licht ein und erforscht die Beziehung zwischen Klangmaterialität, Medien und musikalischen Körpern. Eingeladen sind die Künstlerinnen Viola Yip, Heather Frasch und Annie Aries mit der Premiere ihrer Soundcollage „It’s Not Quiet In The Void“.

Ausland, Lychener Straße 60, 22. 11., 19.30 Uhr, Tickets 8/10 Euro

Jens Liebchen, o. T., aus der Serie „System“ Foto: Jens Liebchen

Schönheit und Kontrolle

In Fotografien wurden stets Stilmittel der Malerei aufgegriffen. Die Ausstellung „besides beauty“ nähert sich der Schönheit der „Natur“ mit den heutigen Mitteln der Technik – so erfasst etwa Stefan Berg mit einem Scanner die Einzigartikeit von stilvoll arrangierten Pflanzen im Moment der Blüte und des Zerfalls. Jens Liebchen porträtiert in einem Schneesturm systematisch kunstvoll geformte Baumgruppen als Sinnbild der genormten Gesellschaft. Dabei sind die Positionen eher dokumentierend, weisen aber Anklänge von etwas Tieferem auf.

Alte Feuerwache – projektraum: Marchlewskistr. 6, Vernissage: 17. 11., 19 Uhr; 18. 11.–22. 12. 23 & 2.–14. 1. 24, So.–Mi. 12–19 Uhr, Do.–Sa. 12–20 Uhr, Eintritt frei

Ligia Lewis: „Complaint, A Lyric“ Foto: Moritz Freudenberg

Un­ord­nung und Spiel

Die Choreografien von Ligia Lewis sind explizit und energiegeladen, bewegen sich zwischen Tanz, Theater und bildender Kunst. Mit ihrer Arbeit bringt sie Reibungen und Brüche in den kreativen Prozess. Das Hebbel-Theater widmet ihr nun eine Werkschau. Neben den Performances gibt es eine Videopräsentation, die Sound-Installation „Complaint, A Lyric“ (2023), einen Artist Talk sowie eine Party im CAN.

Werkschau Ligia Lewis: 15.–19.11., HAU1–4

„Dunkirk“ wurde in drei Handlungsstränge zerlegt: Land, Wasser und Luft  Foto: Arsenal

Geschichte einer Evakuierung

400.000 britische und französische Soldaten wurden im Mai 1940 von der deutschen Wehrmacht an der Nordseeküste von Dünkirchen eingekesselt. Die Erfahrung des Überlebenskampfs in Christopher Nolans Film „Dunkirk“ (2017) vermittelt sich dem Zuschauer in fast körperlicher Art, was auch an der Wahl der 65-mm-Kameras liegt, die Bilder immersiver Qualität erzeugten. Im Rahmen der Reihe „70 mm“ zeigt das Arsenal den Film noch einmal.

Kino Arsenal, 23. 11., 20 Uhr, Tickets 9/6 Euro

Kommt mit neuem Album: Cosey Mueller Foto: Jo Buenemann

Klanglabor für Populärmusik

Seit acht Jahren macht sich die Reihe „pop im ausland“ zur Aufgabe, die Randbereiche der Popmusik herauszustellen und eine Art Klanglabor für Mu­sik­freun­d*in­nen zu erschaffen. Die vierte Ausgabe in diesem Jahre changiert dabei zwischen Post-, Electronic und Techno-Punk und läutet damit das große Finale der Konzertreihe im Club ausland ein. Am Freitag treffen bei der in den Tiefen der Berliner Undergroundszene verwurzelten Selfmade-Musikerin Cosey Mueller elektronische Sounds auf Rock’n’ Roll. Die vierköpfige Band Frau Zwei – die Vereinigung von Frau Frankenstein und Spüllboy – liefert Dirty Dancing von Hardcore bis hin zu Screamo; und Spröde Lippen aus Bremen verweben zu Polaroid-Schnappschüssen Stolperelektronik mit Düsterwave.

pop im ausland: Lychener Straße 60, 17. 11., Einlass 19 Uhr, Beginn 20 Uhr, Tickets im VVK 10 Euro