: IN ALLER KÜRZE
Beton für kaputte Kaje
„Der Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven soll wie geplant im August den Betrieb aufnehmen.“ Das sagten unisono der niedersächsische Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) und Bremens Staatsrat Heiner Heseler (SPD) und behaupteten, der Eröffnungstermin am 5. August stehe durch die Sanierungsarbeiten nicht infrage. Mit einer Betonmauer soll die kaputte Spundwand gesichert werden. Der Aufsichtsrat der Jade-Weser-Port-Realisierungsgesellschaft hatte zuvor die unterschiedliche Sprachregelung der Landesregierungen von Bremen und Niedersachsen geglättet. Die Gutachter der Betreibergesellschaft Eurogate zweifelt daran, dass die Betonmauer eine tragfähige Sanierungsmethode ist.
Kaputte Kaje war absehbar
Sowohl der Hersteller der verwendeten Tragbohlen als auch Hafenexperten aus Bremen haben die Jade-Weser-Port-Realisierungsgesellschaft (JWP-RG) vor sogenannten Schlosssprengungen gewarnt, wie sie jetzt tatsächlich aufgetreten sind. Das geht aus Unterlagen hervor, die dem NDR Fernsehmagazin „Hallo Niedersachsen“ vorliegen. Bereits im September 2008 wurden im Baubesprechungsprotokoll „Verdrehungen“ des Materials diagnostiziert. Abweichungen vom herkömmlichen Bauverfahren hatte die JWP-RG im Juli 2008 akzeptiert. Im Januar 2009 hatte die Bremer Hafengesellschaft Bremen-Ports einen warnenden Vermerk an die JWP-RG geschickt, nach dem „mit etwa 150 Schlosssprengungen gerechnet werden“ müsse. Inzwischen sind es 175 defekte Stellen.
Turkish Airlines startet
Die Fluggesellschaft Turkish Airlines bietet ab sofort Flüge von Bremen nach Istanbul an. Anschlüsse gibt es dort zu Zielen im Nahen und Mittleren Osten.
Preise der Wissenschaft
Mit Lübeck geht die Serie der „Stadt der Wissenschaft“ in diesem Jahr vorbei. Abschließend hat der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft zehn Preise ausgelobt. Bremen hat zwei gewonnen – für das Projekt „Science Clips“ und die Bremerhavener „Wasserakademie“, es gibt jeweils 50.000 Euro.
Astrium fliegt zur Sonne
Das Raumfahrtunternehmen Astrium hat von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) den Zuschlag bekommen für eine Solar-Orbiter-Mission, bei der die Sonne aus nächster Nähe untersucht werden soll. Der Solar Orbiter wird sich der Sonne bis auf 42 Millionen Kilometer nähern. Die Mission ist für die Jahre 2017–24 geplant.
Galileo arbeitet
Die ersten beiden im Oktober 2011 gestarteten Galileo-Satelliten von Astrium haben die Qualitäts- und Leistungstests der europäischen Weltraumorganisation ESA erfolgreich bestanden. Evert Dudok, Chef von Astrium Satellites, freut sich, dass „das einzigartige, hochleistungsfähige Galileo-Navigationssystem“ damit Wirklichkeit geworden ist. Im Verlauf dieses Jahres werden zwei weitere Satelliten das Quartett vervollständigen.
Frühe Alzheimer-Diagnose
Eine Therapie für Alzheimer ist nicht in Sicht, aber ein Verfahren zur frühzeitigen Diagnose könnte es bald geben: Auf der 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin in Bremen stellte der Leipziger Nuklearmediziner Osama Sabri seine Studie über Substanzen vor, mit der die Veränderungen im Hirngewebe sichtbar gemacht werden könnten. Eiweiß-Ablagerungen (Beta-Amyloid-Plaques) entstehen zehn Jahre bevor bei den Patienten erste Gedächtnisstörungen einsetzen. (taz)