leserInnenbriefe
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Unsinnige Fragen zur Migrationspolitik

„Radio Bremen bedient die AfD“, taz nord vom 3. 11. 23

Die Frage nach der Zufriedenheit mit der Migrationspolitik ist in der Tat unsinnig, und die Frage nach dem „Gelingen“ von Abschiebungen ist eine Suggestivfrage. Aber die zitierten Fragen betreffend die im Artikel als menschenrechtsverletzend bewerteten Forderungen bedienen keine rechten Argumentationen, da die Befragten die Forderungen auch vollständig ablehnen können. Und die Frage, „wie groß“ die Sorge um Migrationsfolgen sei, ist im Ergebnis auch keine Suggestivfrage, da die Befragten die „Sorge“ auch mit „Null“ bewerten können. Mir erschließt sich außerdem nicht, dass Migranten, „migrantisierte“ Menschen (was bedeutet das?) und Geflüchtete in der Umfrage nicht zu Wort kämen beziehungsweise deren Perspektive nicht berücksichtigt werde, weil sich die Fragen „offensichtlich“ an Nicht-Geflüchtete richteten. Zum einen sind längst nicht alle Migranten geflüchtet. Zum anderen können auch Geflüchtete, die sich in Deutschland befinden und die Situation daher zwangsläufig aus der Perspektive eines Einwohners Deutschlands betrachten, die Fragen beantworten. Es sind im Übrigen keineswegs alle Geflüchteten und erst recht nicht alle Migranten Befürworter einer unbeschränkten Migration beziehungsweise Gegner jeglicher Abschiebungen.Budzylein, taz.de

Paradigmenwechsel notwendig

„Stillstand am Elbtower“,

taz nord Stresemannstraße 23 22769 Hamburg briefe@taz-nord.de www.taz.de

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taz nord vom 1. 11. 23

Die Selbstreflexion im Hamburger Rathaus führt nicht weit genug. Zum einen fehlen beim Thema Elbtower immer sichtbare, kritische Reaktionen seitens der Grünen, obwohl ein derartiges gigantisches Betongebäude schon aus Klimaschutzgründen in vielen anderen Metropolen längst nicht mehr errichtet werden dürfte. Zum anderen besteht das entscheidende Defizit beim Abschiedsgeschenk von Olaf Scholz vor allem darin, dass dieses von Beginn an wie eine Blackbox ohne jegliche Beteiligung der Zivilgesellschaft vorangetrieben wurde. Deshalb bedarf es hier in jedem Fall eines deutlichen Paradigmenwechsels, da nur eine transparente und partizipative Stadtentwicklungspolitik, bei der die Bürger ein echtes demokratisches Mitsprachrecht bekommen, auf internationaler Ebene noch vorzeigbar und zeitgemäß ist!Rasmus Ph. Helt, Hamburg