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Verurteilt und verarmt

„Bunbury“ ist Oscar Wildes berühmteste Komödie – und seine letzte. Kurz nach der Uraufführung wurde er 1895 im Zuge eines öffentlichen Prozesses wegen homosexueller Handlungen zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Gesundheitlich, finanziell und gesellschaftlich ruiniert, verstarb er 1900 mit 46 Jahren. „Bunbury“ dagegen dreht sich um das Doppelleben zweier Dandys als Komödie. Wildes eigenes Doppelleben, das im Gegensatz zu dem seiner Protagonisten kein glückliches Ende nahm, schreibt sich aus heutiger Perspektive unweigerlich in diese Komödie ein. Das Deutsche Theater zeigt sie heute in einer Inzenierung von Claudia Bossard, eine Übernahme aus Graz.