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Die Schriftstellerin Iris Wolff („Die Unschärfe der Welt“) wird am Freitag in Dresden mit dem diesjährigen Chamisso-Preis ausgezeichnet. Die Auszeichnung ist mit 9.000 Euro dotiert und seit diesem Jahr mit einer Chamisso-Poetikdozentur verbunden. Iris Wolff wuchs im Banat und in Siebenbürgen auf, im Jahre 1985 kam sie nach Deutschland und lebt heute als freie Schriftstellerin in Freiburg im Breisgau. Mit dem Chamisso-Preis Dresden werden Au­to­r*in­nen geehrt, die ausgehend von einer migrantischen Erfahrung „ein Werk von hohem literarischem Rang schaffen“. Die Preisjury hob hervor, dass Wolff in ihren Romanen immer wieder auch die Welt ihrer Kindheit im Banat erkunde. Der Verein Bildung und Gesellschaft und die Akademie der Künste vergeben den Preis seit 2017. Seit 2022 ist auch die Internationale Chamisso-Gesellschaft in Berlin beteiligt.

Der deutsche Maler und Bildhauer Anselm Kiefer gestaltet den „Eisernen Vorhang“ der Wiener Staatsoper für den Rest der Saison 2023/24. Das 176 Quadratmeter umfassende Großbild soll am 8. November präsentiert werden, wie der Kunstverein museum in progress am Sonntag mitteilte. Als „Eiserner Vorhang“ wird das Projekt bezeichnet, bei dem die Brandschutzwand zwischen Bühne und Zuschauerraum in der Wiener Staatsoper als temporärer Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst genutzt wird. Der originale „Eiserne Vorhang“ der Staatsoper zeigt Orpheus und Eurydike. Er wurde von dem von Hitler bewunderten österreichischen Maler und NSDAP-Mitglied Rudolf Eisenmenger (1902–1994) gestaltet. Seit 25 Jahren wird er jeweils verhängt und von verschiedenen Künstlern gestaltet. Zuletzt war dort ein Werk der chinesischen Künstlerin Cao Fei zu sehen.