Filme statt Handys

Korea wird mehr und mehr auch als Filmland wahrgenommen. Filmreihe in Düsseldorf zeigt einen Überblick

Das asiatische Kino befindet sich seit mehr als einem halben Jahrzehnt in einer Aufschwungphase. Weltweit stoßen Filme aus Süd-Korea auf wachsendes Interesse. Anlass für den „Corean Cinema Club“, in Düsseldorf das Festival des Koreanischen Films zu veranstalten, das bis Montag im Ufa-Palast stattfindet. „Wir wollen wieder einen Überblick über das aktuelle Filmschaffen in unserem Land geben“, sagt Organisator Song Young-Goo.

Mit Kim Ki-duk gibt es auch einen unter Cineasten bekannten Star, dessen Werke regelmäßig in den Programmkinos laufen. „Der deutsch-koreanische Kulturaustausch lässt noch zu wünschen übrig“, sagt Song Young-Goo. Während sich die Koreaner sehr für die deutsche Kultur interessierten, müsse das Interesse hier noch geweckt werden. Am Wochenende laufen vier Filme, im letzten Jahr waren es noch zwölf. „Das liegt daran, dass wir alle Filme auch noch direkt im Anschluss in vier anderen deutschen Städten zeigen werden“, so Young-Goo.

Trotzdem erwartet die Besucher ein interessanter Querschnitt durch das aktuelle Filmschaffen in Süd-Korea. In Kim Ki-duks Drama „Bad Guy – Nabbeun Namja“ geht es um die dunkle Seite des modernen Korea. Ein Zuhälter bringt eine junge Kunststudentin dazu, als Prostituierte für ihn zu arbeiten. Das enfant terrible der koreanischen Filmszene zaubert ein bedrückendes Drama um obsessive Liebe, Gewalt und Schicksal und sorgte damit international für Furore.

„Hi, Dharma!“ ist dagegen eine turbulente Actionkomödie um Mafia-Clans und buddhistische Mönche. In der recht albernen Liebeskomödie „Love so Divine“ geht es um das Geturtel eines vorbildlichen Theologiestudenten und der draufgängerischen Nichte eines Priesters. Mehr Tiefgang hat der Film „O-gu“, in dem sich eine alte Frau nach traditioneller Art auf das Sterben vorbereitet. ELF

Korea Film Festival, DüsseldorfInfos: 0211-6306701